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Auf der EXPO 2000 in Hannover werden 72 rollende Roboter als mobile Infosäulen eingesetzt. Damit die Schwärme nicht zusammenstoßen oder Besucher behindern, erhalten sie ein Leit- und Steuerungssystem, ähnlich dem von fahrerlosen Transportsystemen.
72 kartoffelähnliche Roboter sollen nächstes Jahr in Halle 4 der EXPO 2000 in Hannover ausschwärmen und den Besuchern als mobile Infosäulen zu Diensten sein. Die Idee für diese außergewöhnlichen Exponate stammt vom Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe. Gebaut werden die zwischen anderthalb und dreieinhalb Meter großen Roboter von der Handwerkskooperation BIEGE in Hannover. Ihr Bewegungsapparat besteht aus einem herkömmlichen Rollstuhlmotor, Gummireifen, einer Bodenplatte und zwei LKW-Batterien. Das Fraunhofer-Institut für Materialfluß und Logistik IML in Dortmund liefert das Innenleben: das Leit- und Steuerungssystem. Über das gesamte Konstrukt wird eine eiförmige Kunststoffhülle gestülpt. Dadurch sehen die rollenden Informanten wie überdimensionale Kartoffeln aus.
Spezielle Sensoren steuern und regeln die Roboter in der 4 000 Quadratmeter großen Halle, versetzen sie in die Lage, ihre Position zu bestimmen und Menschen von anderen sich bewegenden Objekten zu unterscheiden. Über ein unsichtbares Netzwerk stehen sie miteinander in Kontakt. »Je nach Situation weichen die mobilen Roboterkartoffeln den Besuchern aus oder bilden mit ihresgleichen unterschiedliche Formationen«, beschreibt Dipl.-Ing. Hubert Büchter aus dem IML das Sze-nario. Die Schwärme kopieren das Verhalten von Fischschwärmen, die vor einem angreifenden Räuber fliehen, oder Vögeln - beispielsweise Fluggänsen - , die sich zum Formationsflug sammeln. »Damit keine Zusammenstöße passieren, erhalten die Roboter ein leistungsfähiges Steuerungs- und Leitsystem. Bisher haben wir derartige Konzepte für fahrerlose Transportsysteme umgesetzt, die in großen Lagerhallen selbständig durch die Regalreihen eilen und dabei alle auftretenden Hindernisse geschickt umrunden.«
Neben ihren geschickten und koordinierten Bewegungen erstaunen die Roboterkartoffeln aber auch durch ihre Kommunikationsfähigkeit: Sie tragen einen Miniaturkosmos an vielschichtigen Informationen in sich und fungieren als rollende Informationssäulen. Wenn die Besucher ihre erste Scheu überwunden haben, können sie die natürlich-verpackte Informations- und Kommunikationstechnik einfach auf sich zu rollen lassen und Unterschiedlichstes zum Thema »Wissen, Information und Kommunikation« erfahren - in Bild und Ton. Projektoren, die unter den Kunststoffhauben verborgen sind, spiegeln Filme und Filmsequenzen auf die Außenhaut. Eingebaute Lautsprecher übertragen die Sprache.
Ansprechpartner:
Dipl.-Ing. Hubert Büchter
Telefon 02 31/97 43-1 26
Telefax 02 31/97 43-2 15
email: buechter@iml.fhg.de
Fraunhofer-Institut für
Materialfluß und Logistik IML
Joseph-von-Fraunhofer-Straße 2-4
D-44227 Dortmund
Pressekontakt:
Ralf Neuhaus
Telefon 02 31/97 43-2 74
Telefax 02 31/97 43-2 15
email: r.neuhaus@iml.fhg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Maschinenbau
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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