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Wo es auf Sekundenbruchteile ankommt, zeigen Aufnahmen von Hochgeschwindigkeitskameras, was dem menschlichen Auge verborgen bleibt. Neue digitale High-Speed-Systeme liefern farbige Bilder und dreidimensionale Informationen.
Mit einem lauten Knall rast das Fahrzeug gegen die Wand: Blech schiebt sich knirschend zusammen, Scheiben zerbersten, Airbags öffnen sich, Gurte rasten ein. Crashtests sind unverzichtbar, wenn es darum geht, Fahrzeuge sicher zu machen: Nur wer weiß, was im Fall eines Unfalls wirklich mit Karosserie und Sicherheitssystemen passiert, kann technische Verbesserungen vornehmen. Digitale Hochgeschwindigkeitskameras registrieren den genauen zeitlichen Verlauf der Schäden, ein Rechner kann die Bilder innerhalb kürzester Zeit auswerten.
Ein besonders leistungsfähiges High-Speed-System hat das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS, Bereich Angewandte Elektronik, in Erlangen entwickelt: Die »SpeedCam Pro Color« liefert 1 000 Farbbilder in der Sekunde. »Der Schritt hin zur Farbe bei digitalen Hochgeschwindigkeitskameras bietet für den Betrachter in einer ersten visuellen Bewertung der aufgenommenen Szenen wesentlich mehr Informationen als Schwarzweißbilder, bei denen man zwischen unterschiedlichen Graustufen unterscheiden muß«, erläutert Abteilungsleiter Hans Bloß die Vorzüge der »SpeedCam Pro Color«. Die Kamera nimmt 1 000 Vollbilder pro Sekunde mit einer Auflösung von 512 mal 512 Bildpunkten auf. Wird die Auflösung reduziert, können sogar bis zu 4 000 Bilder pro Sekunde geliefert und ausgewertet werden. Je nach Bedarf kann der Nutzer exakt festlegen, ob die Kamera alles vor, während oder nach einem Ereignis, wie etwa einem Crashtest, aufzeichnen soll. Trotz ihrer großen Leistungsfähigkeit ist die »SpeedCam Pro Color« sehr kompakt und leicht: Sie mißt nur 75x90x130 Millimeter und wiegt gerade einmal 900 Gramm.
Mittlerweile lassen sich mit Hochgeschwindigkeitskameras sogar dreidimensionale Bilder erzeugen. »Die Voraussetzung dafür sind mindestens zwei Kameras, die eine Szene aus verschiedenen Blickwinkeln beobachten. Die Daten werden anschließend im Rechner zu einer 3D-Ansicht zusammengesetzt«, erläutert Bloß die Vorgehensweise. Probleme bei der 3D-Auswertung gab es mit der zeitlichen Korrelation, doch die Fraunhofer-Forscher fanden eine Lösung: Alle Kameras arbeiten absolut bildsynchron zueinander, das heißt jede Kamera macht zum exakt selben Zeitpunkt ihre Aufnahme. Ein Programm speichert zu jedem Bild Ort und Zeitpunkt der Aufnahme, dadurch können die Daten auch nach der Archivierung der Teilsequenzen jederzeit dreidimensional dargestellt und ausgewertet werden.
Ansprechpartner:
Dr. Hans Bloß
Telefon 0 91 31/7 76-5 20
Telefax 0 91 31/7 76-5 88
email: bildsensorik@iis.fhg.de
Fraunhofer-Institut für
Integrierte Schaltungen IIS
Bereich Angewandte Elektronik
Am Weichselgarten 3
D-91058 Erlangen
Pressekontakt:
Angela Raguse-Fößel
Telefon 0 91 31/7 76-5 63
Telefax 0 91 31/7 76-5 99
email: raguse@iis.fhg.de
Die Kamera »SpeedCam Pro Color« nimmt 1 000 Vollbilder pro Sekunde mit einer Auflösung von 512 mal 5 ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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