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Erlangen. Von den bundesweit 47 Forschungsinstituten der Gesellschaft mit rund 9000 Beschäftigten ist das Erlanger IIS-A mittlerweile das größte, gab Institutsleiter Heinz Gerhäuser an. Im Rahmen der Festvorträge zum 50jährigen Jubiläum der Fraunhofer-Gesellschaft FhG stellte Gerhäuser die Standort-vorteile dar, die das Institut anderen Wirt-schaftsunternehmen im Ballungsraum Nürnberg bietet. 315 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon drei Viertel Ingenieure, forschen und entwickeln neue Technologien in den Bereichen Entwurf Inte-grierter Schaltungen, Multimedia und Telekommunikation sowie Bildsensorik und Röntgentechnologie. Das sprunghafte Wachstum in jüngster Vergangenheit, das 1998 einen Jahre-sumsatz von 65 Millionen Mark einbrachte, stammt vor allem aus dem Feld Multi-
media- und Telekommunikation, wo das Institut weltweit anerkannte Erfolge erzielte, die Abteilungsleiter Harald Popp in seinem Vortrag zusammenfasste.
Die zahlreichen Auftraggeber und Partner im Ausland sollen nicht darüber täuschen, dass das Institut auch dem Wirt-schaftsstandort Mittelfranken nützt. »Ein Fraunhofer-Institut ist immer auch ein Kristallisationskern für andere Aktivitäten«, warb Gerhäuser, der seine Hoffnung durchblicken ließ, dass in der Zukunft weitere »zwei bis drei Fraunhofer-Einrichtungen« in der Region gegründet werden könnten.
Als Kunde kaufte das IIS-A bereits in diesem Jahr Leistungen und Produkte bei Firmen im Ballungsraum und bundesweit für 13,2 Millionen Mark ein. Das Hauptgeschäft des
Fraunhofer-Institutes sind ingenieur-wissenschaftliche Leistun-gen durch Vertragsforschung für die Wirtschaft und für öf-fentliche Auftraggeber. Die Fraunhofer-Erfindungen sollen an möglichst viele Firmen lizensiert werden. Das
Hochtechnologieunternehmen, in dem viele Mitarbeiter nur mit befristeten Verträgen arbeiten, sei auch »eine Quelle für hochqualifizierte Fachkräfte«, die in andere Betriebe der Re-gion wechseln oder sich mit eigenen Firmengründungen selbständig machen. Mit Schulpatenschaften und Praktikas ebenso wie mit Diplomarbeiten fördert das Institut den Nach-wuchs. Die derzeit über 300 High-Tech-Arbeitsplätze können sich »in zehn bis 15 Jahren verdoppeln«, so Gerhäusers vor-sichtige Prognose. Nicht nur Ausbildungs- und Arbeitsplätze bereitzustellen, sondern auch »Wissen zu managen und zu sichern, wird in Zukunft eine zunehmend wichtigere Aufgabe werden«, so der Institutschef und neu ernannte Professor an der Erlanger Universität. Außerdem stelle das Fraunhofer IIS Kontakte zu anderen FhG-Instituten her und sei im Ausland ein »Botschafter für Technologie aus Deutschland«.
Heiner Ryssel, Leiter des zweiten Fraunhofer-Instituts für Inte-grierte Schaltungen IIS-B, umriss in einem launigen Vortrag die Geschichte der Mikroelektronik: »1958 bestand die erste inte-grierte Schaltung aus einem Batzen Silikon-Dichtmasse, einem Objektträger und einem Stück Germanium«. Er stellte neue Entwicklungen der Halbleitertechnologie vor. Das IIS-B hat beispielsweise den ersten senkrecht stehenden Oxidationsofen in Europa entwickelt. Das Institut mit 80 Mitarbeitern befasst sich mit Technologiesimulation und -entwicklung und Fer-tigungstechniken.
Erlangens Oberbürgermeister Siegfried Balleis erinnerte in einem Grußwort an die kleinen Anfänge der Fraunhofer-Arbeitsgruppe vor 15 Jahren »in einer Schlosserei in der Ar-tilleriestraße«, aus der »eine Erfolgsstory« geworden sei. Die Stadt wolle die Institute »weiter aktiv unterstützen und begleiten« und »ihr Potential nutzen«.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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