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Wissenschaft
Unser Klima ist alles andere als stabil. Die epochalen Eiskernbohrungen auf Grönland zu Beginn der 90er-Jahre erbrachten den Nachweis, dass die letzte Eiszeit von heftigen Temperatursprüngen geprägt war. Nun müssen wir uns auch von der lange gehegten Vorstellung verabschieden, dass das Klima der jetzigen, seit 11.500 Jahren währenden Warmzeit von Stabilität geprägt ist. Darauf deutet nicht nur die hinlänglich bekannte "Kleine Eiszeit" am Ausgang des Mittelalters hin. Neueste Erkenntnisse zeigen, dass unsere Warmzeit von unterschiedlich stark wirksamen Klimarhythmen bestimmt ist.
So scheinen die unser Klima prägenden, kalten arktischen Meeresströmungen im 1.500-Jahre-Rhythmus mal stärker, mal schwächer in den Nordatlantik zu fließen. Feststeht auch, dass die Eisberghäufigkeit in unserer nordatlantischen Klima- und Wetterküche im 450-Jahre-Takt variiert. Brandneu ist die Erkenntnis, dass die Wassertemperaturen am Grund des Atlantiks im 200-Jahre-Rhythmus um erstaunliche drei bis vier Grad Celsius zu schwanken scheinen.
Diese und weitere aktuelle Befunde werden auf einer internationalen Tagung vorgestellt, die vom 10. bis 14. Oktober 1999 im Hanse Wissenschaftskolleg Delmenhorst. Knapp dreißig Klimaforscher, Archäologen, Historiker und Geowissenschaftler aus 13 Ländern werden fächerübergreifend u.a. darüber diskutieren, was die neuen Befunde für Lebensbedingungen der in Nordwest-Europa siedelnden Menschen bedeutete und bedeutet.
So wird als eine mögliche Folge des globalen Wandels eine wachsende Ausbreitung der Malaria (in tropischen Regionen) befürchtet. Der Blick in die jüngste Vergangenheit zeigt, dass bestimmte Formen der Malaria bis in die 1950er-Jahre hinein unter der Küstenbevölkerung Nordwest-Europas grassierte. Inwieweit dies mit Klimaschwankungen in Verbindung gebracht werden kann, wird auf der Tagung erörtert werden.
PRESSEKONFERENZ
am Donnerstag, 14. Oktober 1999, 10 Uhr
im Hanse Wissenschaftskolleg Delmenhorst
(Anfahrtskizze auf Anfrage per Fax)
Allgemeinverständliche Hintergrundinformationen zu den vier Themenschwerpunkten der Konferenz auf unserer Webseite: www.marum.de/news/. (ab Montag, ca. 12 Uhr)
Rückfragen/Interviews etc.:
MARUM-Öffentlichkeitsarbeit Albert Gerdes,
Tel. 0421 - 218-7761, email: agerdes@marum.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geowissenschaften, Gesellschaft, Medizin, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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