idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
01.02.2006 12:34

Dt. Schlaganfall-Gesellschaft fordert bessere Versorgungsstrukturen

Medizin - Kommunikation Pressearbeit
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Schlaganfall häufiger als Herzinfarkt:
    Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft fordert bessere Versorgungsstrukturen

    Berlin - In den Industrieländern erkranken und sterben mehr Menschen an einem Schlaganfall als bisher angenommen wurde. Eine in England durchgeführte Studie kam jüngst sogar zu dem Ergebnis, dass der Schlaganfall die häufigste Herzkreislauferkrankung überhaupt ist, noch vor dem Herzinfarkt. Da das Erkrankungsrisiko im Alter deutlich ansteigt, könnte die Bedeutung des Schlaganfalls in Zukunft weiter zunehmen. Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft fordert deshalb vermehrte Investitionen in Forschung und Krankenversorgung.

    Herzinfarkt und die meisten Schlaganfälle haben eine gemeinsame Ursache. Die Zivilisationserkrankung Gefäßverkalkung, Atherosklerose genannt, löst einen plötzlichen Gefäßverschluss aus. Die Durchblutung ist jäh unterbrochen und das Gewebe stirbt innerhalb kurzer Zeit ab. Im Herzen kommt es zum Infarkt, im Gehirn zum Schlaganfall. Trotz der Ähnlichkeit empfinden die meisten Menschen den Herzinfarkt als bedrohlicher, zumal er sie in den "besten Jahren" zu treffen scheint, während an einem Schlaganfall doch eher ältere Menschen erkranken. "Diese Einschätzung ist ebenso falsch wie die Ansicht, dass Herzinfarkte wesentlich häufiger seien als Schlaganfälle. Die Studie der Oxford-Neurologen ergibt ein völlig anderes Bild", so Professor Dr. Martin Grond, 1. Vorsitzender der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft.

    Über drei Jahre wurden alle Gefäßerkrankungen bei 91.000 Bewohnern im Bezirk Oxfordshire registriert und analysiert. Anders als in früheren epidemiologischen Untersuchungen wurden auch ältere Menschen über 65 Jahren erfasst. Ergebnis: Beide Erkrankungen werden im Alter häufiger. Und: Der Herzinfarkt ist keineswegs die Erkrankung des mittleren Erwachsenenalters, und Schlaganfälle treffen keineswegs nur ältere Menschen. Diese neuen Erkenntnisse müssen nach Ansicht von Professor Grond, Siegen, Konsequenzen haben: Denn trotz der vielen Gemeinsamkeiten fehlen für Schlaganfallpatienten die engen Versorgungsstrukturen, die für Herzinfarkt-Patienten seit Jahren üblich sind. "Darüber hinaus ist bei älteren Patienten eine gute prophylaktische Versorgung und eine optimale Nachsorge doppelt wichtig", so Grond. Denn nur so können die bei dieser Patientengruppe häufig auftretenden Behinderungen nach einem Schlaganfall gemildert oder verhindert werden. Mit seinem Kollegen und Leiter der Studie, dem Oxford-Neurologen Peter Rothwell, ist sich Grond einig: Die Krankenversorgung des Schlaganfalls muss verbessert werden und eine Benachteilung in der Forschung dürfe es nicht länger geben.

    Studie: Oxford Vascular Study publiziert im Lancet 2005; 366: 1773-83

    -------------------------------------------------------------

    ANTWORTFAX:
    Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft fordert bessere Versorgungsstrukturen

    ___Bitte informieren sie mich regelmäßig über die Aktivitäten der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft

    NAME:
    MEDIUM:
    ADRESSE:
    TEL/FAX:

    Pressekontakt für Rückfragen:

    Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft
    Pressestelle
    Silke Jakobi
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel: 0711 8931 163
    Fax: 0711 89 31 167
    E-Mail: info@medizinkommunikation.org
    Internet: www.dsg-info.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).