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Die neue Ausgabe des "International Journal of Cancer" (IJC), Band 118(5), berichtet über eine verbesserte Methode, das Wiederauftreten von Prostatakrebs vorauszusagen, die Rolle bestimmter Enzyme bei der Brustkrebsprognose und über das Brustkrebsrisiko in Folge einer Hormontherapie bei verschiedenen ethnischen Gruppen. Die Druckversion des IJC erscheint am 1. März 2006.
Viele Männer tragen nach der Behandlung von Prostatakrebs das Risiko, trotz Entfernung der Prostata wieder Krebs zu entwickeln. Zur Abschätzung dieses Risikos verwenden Ärzte bereits vor der Operation den Spiegel des Prostata-spezifischen Antigens (PSA), klinische und histologische Befunde. Die Forschungsgruppe um Steuber entwickelte durch Auswertung dieser Faktoren bei mehreren hundert Patienten ein Basis-Modell für eine möglichst genaue Vorhersage. Liegt der PSA-Spiegel allerdings unter einem kritischen Schwellenwert von 10 ng/ml, werden die Prognosen unzuverlässig. Steuber verglich daher den Basis-Ansatz mit einem neuen Modell, das zusätzlich zur PSA-Konzentration den Spiegel des Enzyms Kallikrein vor der Operation im Serum bewertet. Das Eiweiß spaltende Enzym Kallikrein wird hauptsächlich im Prostata-Epithel gebildet und bei Prostatakrebs verstärkt freigesetzt. Das neue Prognosemodell ergänzt das Basis-Modell, weil es auch bei den Männern eine Prognose ermöglicht, die vor der Operation PSA-Werte unter dem Schwellenwert aufweisen.
Viele Mitglieder der 19köpfigen Metallopeptidase-Familie ADAMTS eignen sich bei Brustkrebs als Prognoseparameter. Porter et al. untersuchten die Expression der beiden Vertreter ADAMTS8 und ADAMTS15 im Tumorgewebe von Brustkrebspatientinnen. Die Auswertungen ergaben, dass Patientinnen mit hohem ADAMTS8-Spiegel ein doppelt so hohes Risiko trugen, an Brustkrebs zu sterben als Frauen mit einem niedrigen Spiegel. Ein hoher ADAMTS15-Spiegel dagegen war verbunden mit hoher Überlebenswahrscheinlichkeit ohne Rückfälle, konnte aber den negativen Einfluss von ADAMTS8 nicht ausgleichen. Diese beiden Enzyme stellen laut Porter et al. ein wichtiges Werkzeug bei der Prognose von Brustkrebs dar.
Eine Verbindung zwischen dem Einsatz der Hormontherapie in den Wechseljahren und einem erhöhten Brustkrebsrisiko ist bereits länger bekannt. Allerdings entstammen die meisten Daten aus Tests mit weißen Bevölkerungsteilen. Lee et al. untersuchten nun zur selben Fragestellung Gruppen afro- und latein-amerikanischer, hawaiianischer, japanischer und europäischer Abstammung. Bei allen ethnischen Gruppen bestätigten die Forscher ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs infolge einer Hormontherapie in der Menopause, besonders bei kombinierter Östrogen-Progestin-Therapie.
Die Artikel sind unter folgender DOI abrufbar (www.doi.org):
Steuber et al., Risk assessment for biochemical recurrence prior to radical prostatectomy: Significant enhancement contributed by human glandular kallikrein 2 (hK2) and free prostate specific antigen (PSA) in men with moderate PSA-elevation in serum
DOI 10.1002/ijc.21474
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/111090508/ABSTRACT
Porter et al., ADAMTS8 and ADAMTS15 expression predicts survival in human breast carcinoma
DOI 10.1002/ijc.21476
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/111090510/ABSTRACT
Lee et al., Postmenopausal hormone therapy and breast cancer risk: The multiethnic cohort
DOI 10.1002/ijc.21481
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112093055/ABSTRACT
Weitere Artikel sind unter folgendem Link verfügbar:
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/jabout/29331
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Sherryl Sundell
Managing Editor
International Journal of Cancer
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 242
69120 Heidelberg
Germany
Tel.: +49 6221 424800
Fax: +49 6221 424809
E-Mail: intjcanc@dkfz.de
Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat die Aufgabe, die Mechanismen der Krebsentstehung systematisch zu untersuchen und Krebsrisikofaktoren zu erfassen. Die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung sollen zu neuen Ansätzen in Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen führen. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V.
http://www.dkfz.de/pressemitteilungen
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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