idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Alle gängigen Techniken, mit denen sich Impfstoffe gegen Viruserkrankungen herstellen lassen, haben im Falle des AIDS-Erregers HIV bislang versagt. Deshalb haben Wissenschaftler von der Universität Würzburg ein neues Modell entwickelt. Mit ihm wollen sie Impfstoffe finden, die sich ganz allgemein gegen Retroviren richten. Zu dieser Virusgruppe gehört auch HIV.
Zur Zeit sind weltweit etwa 33 Millionen Menschen mit dem AIDS auslösenden HI-Virus infiziert. Der größte Teil dieser Menschen wird an der Krankheit sterben, denn die Medikamente, die das Virus einigermaßen unterdrücken, stehen wegen der hohen Kosten bislang nur in Industrieländern zur Verfügung. Vor allem in Afrika und Asien lasse sich die Epidemie daher nur mit einem Impfstoff stoppen, so Dr. Ulf Dittmer vom Würzburger Institut für Virologie und Immunbiologie.
Allerdings ist die Forschung nach zehn Jahren intensiver Arbeit dem Ziel, einen Impfstoff gegen HIV zu entwickeln, noch nicht entscheidend näher gekommen. Die etablierten Techniken, mit denen Impfstoffe gegen Viruserkrankungen wie Kinderlähmung oder Hepatitis hergestellt wurden, seien im Fall von HIV bisher nicht wirksam gewesen. Es werde daher nötig sein, völlig neue Wege zu beschreiten.
Dafür ist eine verstärkte Grundlagenforschung über die Beziehung zwischen dem Virus und seinem Wirt laut Dr. Dittmer ebenso unumgänglich wie der Einsatz von Tiermodellen. Außer verschiedenen Affenarten ließen sich aber keine anderen Tiere mit HIV infizieren, so dass es an geeigneten Tiermodellen fehlt. Die Würzburger Virologen haben daher ein Mausmodell für die Grundlagenforschung über Retroviren im allgemeinen etabliert: Das von ihnen verwendete Virus weist große Ähnlichkeiten zu HIV auf, führt aber nur bei Mäusen zu einer Erkrankung.
Im Gegensatz zum Menschen oder zu Affen ist es bei Mäusen möglich, die Mechanismen des Impfschutzes gegen Viren gezielter zu untersuchen. Daher wollen die Forscher um Dr. Dittmer mit ihrem Modell nicht nur neue Impfstoffe gegen Retroviren entwickeln, sondern auch die Wirkweise dieser Impfstoffe ermitteln. Ihr Projekt wird vom Deutschen Krebsforschungszentrum gefördert.
Weitere Informationen: Dr. Ulf Dittmer, T (0931) 201-3928, Fax (0931) 201-3934, E-Mail:
ulf.dittmer@mail.uni-wuerzburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).