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09.02.2006 10:03

Rauhreif auf die Blütenträume der europäischen Bildungsförderung

Julia Kesselburg Pressestelle
Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V.

    Auch Ausbau des ERASMUS-Programms gefährdet

    Im Dezember 2005 hat das Europäische Parlament das von Staats- und Regierungschefs beschlossene EU-Budget für die kommenden sieben Jahre abgelehnt. Die Botschaft war: Für die Zukunft Europas wichtige Bereiche sind finanziell zu gering ausgestattet. Dazu zählt neben der Forschung vor allem die Bildung.

    So würden nach jetzigem Stand für die kommende Generation der EU-Bildungsprogramme in den Jahren 2007 bis 2013 deutlich weniger als die Hälfte der rund 14 Mrd. EUR Mittel zur Verfügung stehen, die von der EU- Kommission und vom Europäischen Parlament vorgeschlagen wurden. Theodor Berchem, Präsident des DAAD, zeigt sich besorgt: "Bleibt es bei dieser Entscheidung, dann bedeutet das im Klartext für den ERASMUS-Studierendenaustausch, dass weder sein - politisch geforderter - Ausbau in Europa erfolgen kann noch eine Anhebung der Stipendien (in Deutschland zurzeit durchschnittlich monatlich 100 EUR pro teilnehmendem Studierenden) möglich ist. Ganz im Gegenteil: Angesichts zusätzlicher Maßnahmen, die das Programm schultern soll, ist sogar ein Rückgang der Studierendenmobilität zu befürchten. Damit wäre das von den europäischen Bildungsministern im Rahmen des so genannten Bologna-Prozesses formulierte Ziel einer grenzenlosen Mobilität in einem Europäischen Hochschulraum in weite Ferne gerückt."

    Das ERASMUS-Programm ist eine der großen Erfolgsgeschichten Europas, insbesondere auch in Deutschland. Wie der DAAD, der für das Programm die Aufgaben einer Nationalen Agentur wahrnimmt, in seinem eben erstellten Abschlussbericht für das Hochschuljahr 2004/2005 feststellt, hat Deutschland im Studierenden- und Dozentenaustausch erstmals den Spitzenplatz in Europa vor Frankreich und Spanien eingenommen. Rund 25.500 Studierende und über 2.600 Dozenten konnten mit ERASMUS in 30 anderen europäischen Ländern lernen oder lehren. Eine Budgetkürzung in diesem Bereich wäre ein völlig falsches politisches Signal. Gerade in Zeiten, in denen die Akzeptanz Europas sinkt, wie gescheiterte Referenden und Umfrageergebnisse eindringlich belegen, sollten nicht diejenigen entmutigt werden, bei denen die Bereitschaft am höchsten ist, Europa zu "erfahren" und sich für ein gemeinsames Haus Europa einzusetzen.

    Für die anstehenden Verhandlungen zwischen den Mitgliedsstaaten, dem Europäischen Parlament und der EU-Kommission bleibt zu hoffen, dass die verantwortlichen Politiker der Bildung als Grundpfeiler eines starken Europas mehr Bedeutung beimessen und ihr mit einer besseren finanziellen Ausstattung Rechnung tragen. Dies wäre eine sinnvolle Zukunftsinvestition und ein wichtiges Zeichen: für Europa und für die europabegeisterten Studierenden und Dozenten, aber auch für die ebenfalls betroffenen Schüler, Lehrer, Auszubildenden und Ausbilder.

    Kontakt:
    DAAD: Dr. Siegbert Wuttig (Leiter der Arbeitsstelle EU)
    Tel.: 0228/882 -349 Fax: 0228/882 555
    E-Mail: wuttig@daad.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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