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Die Ruhr-Universität Bochum trauert um Prof. Dr. Werner Schreyer. Der weltberühmte Mineraloge verstarb am 12. Februar 2006 im Alter von 75 Jahren. Im Jahr 2002 erhielt Schreyer die weltweit höchste Auszeichnung für Mineralogen, die Roebling-Medaille der Mineralogical Society of America. 1966 wurde er an die kurz zuvor gegründete Ruhr-Universität berufen und hatte bis 1996 den Lehrstuhl für Petrologie an der Fakultät für Geowissenschaften inne.
Bochum, 17.02.2006
Nr. 60
RUB trauert um Prof. Werner Schreyer
Forscher und Lehrer der ersten Stunde in Bochum
Träger der Roebling-Medaille: herausragender Geowissenschaftler
Die Ruhr-Universität Bochum trauert um Prof. Dr. Werner Schreyer. Der weltberühmte Mineraloge verstarb am 12. Februar 2006 im Alter von 75 Jahren. Im Jahr 2002 erhielt Schreyer die weltweit höchste Auszeichnung für Mineralogen, die Roebling-Medaille der Mineralogical Society of America. 1966 wurde er an die kurz zuvor gegründete Ruhr-Universität berufen und hatte bis 1996 den Lehrstuhl für Petrologie an der Fakultät für Geowissenschaften inne. "Mit Werner Schreyer verliert nicht nur Bochum, sondern das Fach auf nationaler und internationaler Ebene einen erfolgreichen Wissenschaftler und eine große Persönlichkeit, die sich um Forschung und Lehre besonders verdient gemacht hat", sagt Prof. Dr. Walter Maresch (Fakultät für Geowissenschaften der RUB).
Führend in der Hochdruckforschung
Prof. Schreyer hatte sich mehr als fünfzig Jahre lang national und international in den Dienst der Wissenschaft gestellt. Er war ein Forscher und akademischer Lehrer der ersten Stunde in Bochum. Unter seiner Leitung hat das Institut für Mineralogie der Fakultät für Geowissenschaften über Jahrzehnte hinweg neben systematischen Mineral- und Gesteinssammlungen insbesondere Hoch- und Höchstdrucklabors aufgebaut, die Bochum zu einem international führenden Standort für Hochdruckforschung in den Geowissenschaften machten.
Richtungweisend: Schreyers Forschung
In Anerkennung seines Lebenswerkes erhielt Prof. Schreyer 2002 die Roebling-Medaille . Er war damit seit 1976 der erste deutsche Wissenschaftler, dem diese Ehre zuteil wurde. Viele seiner Arbeiten haben neue Forschungsfelder eröffnet oder existierenden Ansätzen eine neue Richtung gegeben. Es war vor allem die Verbindung von genauester Beobachtung am natürlichen Gestein und Mineral mit sorgfältig geplanten Schlüsselexperimenten im Hochdrucklabor, die zum Durchbruch bei unserem Verständnis der Höchstdruckmetamorphose und der Subduktions-Dynamik geführt hat. Bereits in den späten 1960er-Jahren publizierte er Arbeiten, die rasch zu Klassikern wurden - nicht nur durch neue Forschungsergebnisse, sondern auch, weil sie beispielhaft für die Lehre waren. In seiner wissenschaftlichen Karriere folgten mehr als 250 Artikel in erstrangigen internationalen Zeitschriften sowie unzählige Tagungsbeiträge. In seinen letzten Amtsjahren hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft eine Forschergruppe an der RUB gefördert, deren Initiator und Sprecher Schreyer war (1991-1996, "Hochdruckmetamorphose in Natur und Experiment").
Höchste Auszeichnungen
Neben der Verleihung der Roebling-Medaille konnte Werner Schreyer viele Höhepunkte in seinem wissenschaftlichen Leben verzeichnen. Er erhielt zahlreiche bedeutende Auszeichnungen. Unter anderem bekam er 1991 von der Universität Hannover die erste Ehrendoktorwürde, die der Fachbereich Erdwissenschaft dort überhaupt verliehen hat, er ist darüber hinaus Ehrendoktor der Universität Lüttich, Belgien (seit 1995). Die Mineralogical Society of Great Britain and Ireland machte ihn 1989 zum Ehrenmitglied - er war der erste Deutsche seit dem Zweiten Weltkrieg, dem diese Ehre zuteil wurde. Im gleichen Jahr vergab die Österreichische Mineralogische Gesellschaft mit der "Friedrich Becke Medaille" ihre höchste Auszeichnung an den Bochumer Wissenschaftler. Werner Schreyer war Mitglied in mehreren wissenschaftlichen Akademien, u. a. der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina in Halle.
Vita Prof. Schreyer
Werner Schreyer wurde am 14. November 1930 in Nürnberg geboren. Nach dem Abitur 1950 studierte er in Erlangen (1950-1952) und München (bis 1955) Geologie. 1957 wurde er in München promoviert. Von 1958 an war er vier Jahre lang Fellow der Carnegie Institution of Washington am Geophysical Laboratory, Washington D.C. (USA). 1962 übernahm Schreyer eine Assistentenstelle am Mineralogisch-petrographischen Institut der Universität Kiel, wo er sich 1963 mit einer Arbeit über das Mineral "Cordierit" habilitierte. Von 1966 bis 1996 hatte er an der RUB den Lehrstuhl für Petrologie an der Fakultät für Geowissenschaften inne.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften
überregional
Personalia
Deutsch
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