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17.02.2006 09:55

Migräne - wenn Schmerzen biologisch sinnlos sind

Helena Reinhardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Forscher des Uniklinikums Jena erklären den lästigen Kopfschmerz am 19. Februar

    (Jena) Schmerz ist in der Regel ein Warnsignal - für eine Verletzung, Entzündung oder sonstige Gewebeschädigung. Die als unangenehm empfundenen Nervensignale aktivieren die körpereigene Abwehr und unterstützen die Heilung. So lästig sie sind - Schmerzen sind daher durchaus sinnvoll.

    Nicht so im Fall der Migräne: Dieser spezifische Kopfschmerz hat biologisch keine erkennbare Warnfunktion. "Migräne ist eine Schmerzerkrankung, bei der die Schmerzempfindung keinen sinnvollen Zweck erfüllt", erklärt Prof. Dr. Hans-Georg Schaible, Direktor des Instituts für Physiologie I am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Diese und weitere Erkenntnisse rund um die häufige Krankheit Migräne, an der 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal im Leben leiden, wird Prof. Schaible am 19. Februar zum Tag der Gesundheitsforschung vorstellen und erläutern. "Die Ursachen für Migräne kennen wir bis heute nicht", so der Schmerzexperte. Dennoch haben die Forscher neue Erkenntnisse gewonnen, auch dank der Möglichkeiten moderner bildgebender Verfahren. Schaible: "Es gibt Hinweise darauf, dass das Schmerzsystem bei Migräne durch bestimmte Veränderungen im Hirnstamm aktiviert werden könnte." Zudem wissen die Mediziner heute genauer, in welchen Hirnregionen der Schmerz entsteht. "Da haben bereits wir viel gelernt", ist Prof. Schaible überzeugt.

    Auch wenn es heute gute Behandlungsmöglichkeiten für Migräne mit Hilfe von Medikamenten gibt, ist die Krankheit nicht heilbar. "Eine schwere Migräne, bei der die Anfälle mit Kopfschmerzen, Übelkeit bis hin zu Lähmungen wöchentlich auftreten, ist eine große Belastung für die Betroffenen", so Prof. Schaible. Besonders die Entwicklung von Migräneprophylaxe sei daher ein wichtiges Forschungsziel für Mediziner und Naturwissenschaftler. Ebenso wichtig sei es, Mechanismen des Schmerzes zu verstehen, um wirksame Hilfen entwickeln zu können. Was hier die Wissenschaft bereits herausgefunden hat, wird Prof. Schaible in seinen Vorträgen zu Migräne um 13.30 Uhr und zu Schmerz um 15.30 Uhr ausführen.

    19. Februar 2006
    Tag der Gesundheitsforschung "Die Welt im Gehirn", Universitätsklinikum Jena
    13.30 Uhr "Migräne - ein sinnloser Kopfschmerz?"
    15.30 Uhr "Wo und wie entsteht Schmerz?"
    Prof. Hans-Georg Schaible, Institut für Physiologie I,

    Expertengespräch zu Kopfschmerz und Schmerz - 13.00 Uhr


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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