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22.10.1999 09:41

Gesundheit noch lange nicht für alle gleich

Dr. Martin Reuter Kommunikation und Marketing
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    Studierende veröffentlichen Buch über das Gesundheitssystem in Südafrika

    Das Gesundheitssystem in der Republik Südafrika macht noch immer einen Unterschied zwischen seinen weißen und farbigen bzw. schwarzen Bewohnern. Wer wohlhabend ist, kann sich in Südafrika "Gesundheit" privat leisten, wer arm ist - und das sind nicht mehr automatisch nur die Schwarzen - muß sich mit dem oft mangelhaften öffentlichen Gesundheitssystem begnügen. Auch nach der Abkehr vom Apartheidsregime, den ersten freien Wahlen 1994 und den mittlerweile zweiten demokratischen Wahlen 1999 kann von Gleichbehandlung zumindest im medizinischen Sinne keine Rede sein. Das ist das Ergebnis eines Buches, das 15 Studierende der Universität Witten/Herdecke nach einem Jahr Beschäftigung mit der Kapregion und einer 5000 Kilometer langen Reise durch das Land geschrieben haben.

    Bei der medizinischen Versorgung der Menschen in Südafrika hat es zwischen den großen Städten und den ländlichen Regionen immer schon ein grosses Gefälle gegeben. Die ehemals "weißen Gegenden" waren einfach besser mit Krankenhäusern, Ärzten und Einrichtungen bestückt. Das macht sich auch heute noch bemerkbar, stellten die angehenden Wirtschaftswissenschaftler, Ärzte und Pflegewissenschaftler bei der momenthaften Forschung und ihrer Fahrt mit zwei Kleinbussen von Johannesburg im Norden über Durban an der Ostküste bis nach Kapstadt fest. Es fehlt - besonders auf dem Land - an ausgebildeten Ärzten und Pflegekräften. Und es fehlt ein für alle Rassen offenes Bildungssystem, das zum einen für den Nachwuchs in den Heilberufen sorgt und zum anderen die ökonomischen Probleme des Landes lösen helfen kann. So wird der begonnene Prozeß der Umverteilung und Neuansiedlung medizinischer Einrichtungen nicht nur zu einer sozialpolitischen, sondern auch zu einer ökonomischen Notwendigkeit und Chance, an deren Ende vielleicht eine gerechtere und solidarische Gesellschaft verwirklicht sein wird.

    Konferenzstudium nennt sich diese besondere Art des Studiums an der Universität Witten/Herdecke: Studenten unterschiedlicher Fachrichtungen erarbeiten sich in eigener Initiative und mit wissenschaftlicher Begleitung von Dozenten Wissen über ein Land ihrer Wahl. Anschließend bereiten die Studierenden eine Studienreise in das Land vor (inkl. "Reisekostenhilfe" durch Sponsoren), vereinbaren Besuche in Ministerien, Betrieben und z.B. wie in diesem Fall auch in Krankenhäusern. Vor Ort können dann die Ergebnisse des Bücherstudiums in der Universität mit der vorgefundenen Realität verglichen werden - oft der eigentliche Erfolg dieses Konferenzstudiums.

    Seit 1991 wurden Konferenzstudien in die fünf neuen Bundesländer, Polen, die damalige CSFR, Rumänien, Ungarn, USA, Rußland, Japan, Kuba, Mexiko und China unternommen.

    Das Buch der Studierenden über das Gesundheitssystem in Südafrika "Public Health in Südafrika: Beiträge zu einem Gesundheitssystem im Wandel" (hrsg. von Thomas Mill, Alexander Michel und Martin Kreeb) ist 1999 im Verlag Hans Jacobs, Lage erschienen und trägt die ISBN 3-93213643-8.

    Weitere Informationen zum Konferenzstudium Südafrika finden Sie auf den Internet-Seiten der Universität unter www.uni-wh.de/suedafrika.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-wh.de/suedafrika


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Politik, Recht
    überregional
    Forschungsergebnisse, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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