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Wissenschaft
Komitee zur Verhütung von Blindheit tagt in Rostock
Am 10. und 11. März 2006 kommt das Komitee zur Verhütung von Blindheit in Rostock zusammen. Koordinator der Tagung ist Professor Dr. Rudolf Guthoff, Direktor Rostocker Universitätsaugenklinik und Mitglied des Komitees. Anliegen der gemeinnützigen Organisation ist es, sich weltweit gegen Blindheit zu engagieren. Insbesondere bezieht sich das auf die Bekämpfung des grauen Stars, der häufigsten Ursache für Blindheit. Zum Engagement zählen Arbeitsaufenthalte von deutschen Ärzten insbesondere in Entwicklungsländern, aber auch die Ausbildung von jungen Menschen dieser Länder zu Augenärzten an europäischen Universitäten. Das Universitätsklinikum Rostock kooperiert mit einer Region im Kongo, wo Professor Guthoff und einige seiner Mitarbeiter regelmäßig Augenbehandlungen vornehmen. Am 10. März 2006 findet um 12.00 Uhr in der Universitätsaugenklinik eine Pressekonferenz zur Tagung statt.
"Blindheit muss als globales Problem betrachtet werden", sagt Professor Dr. Rudolf Guthoff, Direktor der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde am Universi-tätsklinikum Rostock. Im Zentrum müsse dabei die Erkrankung "grauer Star" stehen. Diese Krankheit ist heilbar, allerdings fehle es in den meisten Ländern an der Möglichkeit effektiver Behandlung. Kommen in der Bundesrepublik Deutschland etwa 7000 Augenärzte auf 80 Millionen Einwohner, so sind es im Kongo nur etwa 40 Augenärzte für 60 Millionen Menschen. Während in Deutschland etwa 8000 Mal pro eine Million Einwohner der graue Star operiert wird, so geschieht das im Kongo gerade 200 Mal. "Der graue Star ist weltweit die Hauptursache für Erblindung", so Professor Guthoff. Etwa 40 Millionen Blinde gebe es, die Hälfte leide am grauen Star. Dabei sei die Erkrankung heilbar, in Deutschland erblinde heute niemand mehr durch den grauen Star. 90 Prozent der Blinden dieser Welt leben in armen Ländern, insgesamt könnten 80 Prozent aller Blinden geheilt werden, schätzt die Schweizer Organisation Vision 2020.
Gegen diesen Missstand engagiert sich auch das Komitee zur Verhütung von Blindheit. "Das Komitee ist ein Zusammenschluss von Menschen, die sich um die Bekämpfung der Blindheit in der Welt kümmern", sagt Professor Guthoff, selber Mitglied dieser von Augenärzten getragenen gemeinnützigen Organisation. Einmal im Jahr kommt das Komitee an wechselnden Orten zu einer Tagung zusammen. In diesem Jahr findet die Zusammenkunft in Rostock statt. Das Komitee organisiert Hilfe vor Ort, vor allem in Entwicklungsländern. So reist der Rostocker Mediziner Professor Guthoff, meist zusammen mit seinem Oberarzt Dr. Michael Schittkowski, jedes Jahr in den Kongo, um Augenkrankheiten zu behandeln. Besondere Bedeutung komme der Therapie des grauen Stars bei Kindern zu. "Wir reisen aber auch in Entwicklungsländer, um beim Aufbau notwendiger Strukturen zu helfen", so Professor Guthoff. So befinde sich derzeit in Kinshasa ein Krankenhaus im Aufbau, das von den Rostocker Medizinern unterstützt werde. Darüber hinaus werden Augenärzte aus Afrika an der Universitäts-Augenklinik Rostock aus- und weitergebildet. Zurzeit hospitiert an der Rostocker Augenklinik eine Kollegin aus Nigeria auf der Grundlage eines internationalen Stipendiums.
Auf dem Programm der Rostocker Tagung stehen sowohl Referate über medizinische Themen, die in bestimmten Regionen der Welt virulent sind, als auch Berichte über Erfahrungen etwa eines Arztes aus Ghana oder über einen Einsatz in Burkina Faso. Thema ist auch der Fortgang des Aufbaus einer Augenklinik am Kilimandscharo, der vom Komitee unterstützt wird. Die Referenten kommen aus der ganzen Bundesrepublik sowie aus Ländern, in denen das Komitee aktiv ist.
10. März 2006, 12.00 Uhr Universitätsaugenklinik, Doberaner Straße 140, Pressekonferenz
10. und 11. März 2006, Jahrestagung des Deutschen Komitees zur Verhütung von Blindheit
Beginn am 10. März: 18.00 Uhr
Beginn am 11. März: 9.00 Uhr
Veranstaltungsort: Aula der Universität Rostock
Ansprechpartner
Professor Dr. Rudolf Guthoff
Universitätsaugenklinik Rostock
Doberaner Straße 140
Tel. 0381/4948501
Prof. Dr. Peter Schuff-Werner
Ärztlicher Direktor
Universitätsklinikum Rostock (AöR)
Rembrandtstraße 16/17
Tel. 0381/4945011
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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