idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Innovatives Pflegekonzept fördert gesunde Gehirnentwicklung bei Frühgeborenen / Heidelberger Kongress "Entwicklungsfördernde und Familienzentrierte Betreuung Frühgeborener" am 18. / 19. März 2006
Ein innovatives Pflegekonzept, das angenehme Sinnesreize vermittelt und die Eltern stark einbezieht, kann bei Frühgeborenen Fehlentwicklungen des Gehirns verhindern. Mit der "Entwicklungsfördernden und Familienzentrierten Betreuung Frühgeborener" befasst sich ein Kongress am
18. /19. März 2006 in Heidelberg, der von der Heidelberger Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, veranstaltet wird. Das Konzept wurde von Frau Professor Heidelise Als entwickelt, die ein Ausbildungszentrum für ihr Betreuungskonzept in Boston leitet, und ihre Arbeit bei dem Heidelberger Kongress vorstellen wird.
In den letzten Jahren hat die Zahl frühgeborener Kinder in Deutschland stark zugenommen. 2005 wurde jedes 10. Kind drei oder mehr Wochen vor dem erwarteten Geburtstermin geboren; jedes 50. Neugeborene kommt sogar mindestens 8 Wochen zu früh zur Welt. Da sich das Gehirn des Feten von der 23. Woche bis zum Geburtstermin entwickelt und für eine gesunde Gehirnentwicklung eigentlich nur die schützende Umgebung der Gebärmutter geeignet ist, haben Frühgeborene ein hohe Risiko, später unter Lern- und Konzentrationsstörungen zu leiden oder am so genannten Hyperaktivitäts-Syndrom.
Bessere Chancen in leistungsfähigen Perinatalzentren
"Die Vermeidung von Hirnschäden bei Frühgeborenen ist eine der wichtigsten Aufgaben der Medizin", erklärt Professor Dr. Otwin Linderkamp, Ärztlicher Direktor der Abteilung Neonatologie in der Heidelberger Klinik und Leiter des Kongress. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die Betreuung der Schwangeren mit einem hohen Risiko und ihres frühgeborenen Kindes in einem leistungsfähigen Perinatalzentrum. Dort sind die Chancen auch extrem unreifer Frühgeborener erhöht, gesund zu überleben, wesentlich höher als in nicht entsprechend ausgestatteten Geburtskliniken.
Das Heidelberger Perinatalzentrum in der Universitäts-Frauenklinik gehört zu den größten Zentren in Deutschland; dort werden Frühgeborene mit 23 Wochen Schwangerschaftsdauer erfolgreich behandelt - auch mit bestimmten Elementen des Pflegekonzeptes von Professor Als. "Ziel dieser Pflege ist es, unangenehme Reize wie Schmerzen, Lärm und grelles Licht zu vermeiden, angenehme Reize wie sanfte Berührungen durch Eltern und Personal, Mutterstimme und beruhigende Musik dagegen zu fördern", erklärt Professor Linderkamp. Unter anderem steht auf der Heidelberger Frühgeborenenstation jeder Familie ein "Kängurubett" zur Verfügung, in dem die Eltern in engem Hautkontakt stundenlang mit ihrem Baby zusammen sein können.
Bereits vor der Geburt nehmen Feten ihre Umwelt intensiv wahr. Professor Dr. Christof Sohn, Geschäftsführender Direktor der Universitäts-Frauenklinik, wird bei dem Heidelberger Kongress anhand von Ultraschallbildern und -filmen die Lebenswelt des Feten aufzeigen. Weitere Beiträge des Kongresses befassen sich mit Musiktherapie, Massage, Riechen, Schmerz- und Stressvermeidung Frühgeborener.
Der Kongress findet im großen Hörsaal der Kopfklinik im Neuenheimer Feld 400 statt von Samstag, 18. März 2006 um 9.00 Uhr, bis Sonntag, dem 19.März 2006, ca. 15.15 Uhr.
Veranstaltungsprogramm im Internet:
www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/pressestelle/pdf/Programm_zum_Symposium_HD_Mar_06.pdf
Informationen zum Heidelberger Konzept der Betreuung Frühgeborener und zum Kongress finden Interessierte unter:
www.neonatologie-uni-hd.de
Journalisten sind herzlich eingeladen, an dem Kongress teilzunehmen!
Achtung zusätzlicher Pressetermin!
Am Dienstag, dem 21. März um 13 Uhr, stehen Professor Linderkamp und Frau Professor Als Journalisten im Seminarraum 1 der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Im Neuenheimer Feld 154, für ein Gespräch zur Verfügung!
Bitte teilen Sie uns Ihr Interesse an einer Teilnahme auf dem beiliegenden Fax-Antwortbogen oder per E-Mail mit.
Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 45 36
Fax: 06221 / 56 45 44
E-Mail: Annette_Tuffs@med.uni-heidelberg.de
Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).