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Wissenschaft
Ein computergestütztes Hör- und Sprechtraining für Schwerhörige oder Spätertaubte stellt das Fachgebiet Informatik der Mercator-Universität Duisburg vom 3. bis 6.11. auf der internationalen REHA-Fachmesse in Düsseldorf vor.
Wenn man sich selbst nicht mehr richtig sprechen hört, schleichen sich mit der Zeit Sprechfehler ein und die Verständigung fällt zunehmend schwer. Abhilfe schafft ein neues computergestütztes Hör- und Sprechtraining, das Projektleiterin Claudia Wans in Zusammenarbeit mit Betroffenen entwickelt hat und jetzt erstmals der Öffentlichkeit vorstellt.
In Deutschland sind rund 14 Mio Menschen von einer Hörschädigung betroffen. Das Computerprogramm eignet sich für Personen, die zunächst hörend waren und im Kindesalter oder auch später eine Hörschädigung bekommen haben. Es richtet sich an Spätertaubte, die nichts mehr hören können und an Personen, die noch über Hörreste verfügen.
Richtige Aussprache, Wörter erkennen
Um den Verfall der Sprechfertigkeit zu stoppen, wird in dem multimedialen Sprechtraining das korrekte Sprechen systematisch geübt. In speziellen Aufgabenstellungen werden die richtige Aussprache, die Sprechlautstärke und die Sprechgeschwindigkeit am Bildschirm kontrolliert.
Zu Beginn spricht der Hörgeschädigte einmal unter Anleitung einer Fachkraft vorgegebene Wörter zu verschiedenen Themen, die dann als Basis für das Sprechtraining benutzt werden. Beim eigenständigen Üben vergleicht das Programm die Wörter, die der Hörgeschädigte nun ohne Betreuung spricht, mit dem gespeicherten Grundmuster und zeigt eventuelle Sprechfehler als Graphik auf dem Bildschirm an.
Das multimediale Hörtraining richtet sich an Personen mit erworbener Schwerhörigkeit und fördert das Verstehen von Lautsprache über das Gehör. Das Programm enthält Übungen zur Ermittelung der Silbenzahl sowie zum Unterscheiden und Erkennen von Wörtern und Sätzen sowie zum Verstehen von Fragen.
Das Programm ermöglicht ein eigenständiges Training ohne Anwesenheit einer hörenden Person. Es gibt dem Hörgeschädigten eine Rückmeldung, wählt den Schwierigkeitsgrad der weiteren Übung passend aus und hält den Lernerfolg in einer Statistik fest. PC-Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Das Hör- und Sprechtraining eignet sich für den Einsatz in Schulen, Rehabilitationseinrichtungen oder auch für das selbstständige Üben zu Hause. Claudia Wans arbeitet mit der National Association of Deaf People in Dublin/Irland zusammen, um eine englischsprachige Version zu entwickeln, die auch zum Englischlernen in Deutschland eingesetzt werden kann.
Weitere Infos:
Claudia Wans, Informatik, Tel: 0203/379-1398
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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