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27.10.1999 14:52

Wissen Sie, was sie essen? Nein? Na dann Prost!

Ilka Buchmann Öffentlichkeit und Kommunikation
Öko-Institut e. V. - Institut für angewandte Ökologie

    Neuerscheinung

    Freiburg, den 27.10.1999

    Wissen Sie, was Sie essen? Nein? Na dann Prost.

    "Globalisierung in der Speisekammer" - Spendenprojekt des Öko-Instituts e.V.
    mit zweibändiger Studie abgeschlossen.

    Die Kennzeichnungspflicht von gentechnisch manipulierten Lebensmitteln ist um eine Vorschrift reicher und wird immer undurchschaubarer. Der ständige Lebensmittelausschuss der EU hat entschieden, jene Mais- und Sojaprodukte als "gentechnikfrei" zu bezeichnen, die nicht mehr als 1% gentechnisch veränderte Inhaltsstoffe enthalten. Alle anderen gentechnischen Produkte bleiben erst einmal außen vor. Transparenz für die VerbraucherInnen wird so nicht hergestellt.
    Wenn sich zu allem Chaos noch das Wort "Globalisierung" gesellt, wird es richtig kompliziert:
    Wer weiß, woher das, was auf dem Tisch steht, kommt?
    Industrialisierung und Globalisierung haben eine Reihe von neuen Ernährungsrisiken heraufbeschworen, denen Politik und Behörden unvorbereitet und hilflos gegenüberstehen. Mit Blick auf die verschiedenen Akteure sowohl auf regionaler wie internationaler Ebene greift das Öko-Institut e.V. diese Themen in seiner zweibändigen Studie "Globalisierung in der Speisekammer. Auf der Suche nach einer nachhaltigen Ernährung" auf. Mit Veröffentlichung der Studie ist zugleich das Spendenprojekt 98/99 abgeschlossen.

    Masse statt Klasse

    Seit es in den letzten Jahren mit der grünen Revolution einen "Schub" auf dem Acker gegeben hat, ist die Entwicklung der Landwirtschaft Erfolgsstory und Katastrophe in einem. Große Umweltschäden und ein jährlicher Verlust von Ackerfläche, der größer ist als die gesamte Ackerfläche Deutschlands, stehen großen Ertragszuwächsen bei einzelnen Nutzpflanzen gegenüber. Mit der Gentechnik, so wird versprochen, sollen die Schäden vermieden und trotzdem weiterhin große Ertragszuwächse erzielt werden.

    Biotechnologie verspricht uns neben mehr Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit auch sogenanntes Functional Food oder Nutraceuticals. Glaubt man Werbeaussagen, so soll diese "Nahrung" gesünder und besser sein, als die Natur sie zu produzieren vermag. Zweifel sind angebracht.
    Im ersten Band der Studie mit dem Titel "Wege zu einer nachhaltigen Entwicklung im Bedürfnisfeld Ernährung" werden die vergangenen und zukünftigen Entwicklungen in Landwirtschaft und Ernährung beleuchtet und Risiken und Handlungsmöglichkeiten beschrieben. "Wochenmarkt statt Weltmarkt!" - ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Alternativen sind möglich und werden in vielen Beispielen von den AutorInnen belegt.
    Der zweite Band "Landwirtschaft und Ernährung im internationalen Kontext" behandelt die politische Dimension, da sowohl global auf Ebene der Welthandelsorganisation (WTO) als auch auf der Ebene der Europäischen Union maßgebliche Rahmenbedingungen für unsere zukünftige Nahrungsmittelproduktion und den Handel geschaffen werden. Italienische Nudeln, in Amerika gefangener Thunfisch, asiatischer Reis - alles Produkte, deren Erzeugung und Handel zunehmend über internationale Regelungen und Verträge bestimmt werden. Im Gestrüpp von Zoll- und Handelsabkommen (GATT) und Lebensmittel- bzw. Agrarrecht gibt der zweite Studienband einen umfassenden Überblick, wie solche Richtlinien und Reformpakete der internationalen und europäischen Handels- und Agrarpolitik zu beurteilen sind, und erhellt die komplizierten Zu-sammenhänge.

    Die WissenschaftlerInnen fordern neue Wege, vor allem Mitbestimmungsmöglichkeiten und Transparenz bei Erzeugung und Handel. Nur klare Kennzeichnungen, die den ganzen Lebensweg eines Produktes umfassen, gewährleisten die Autonomie von ErzeugerInnen und KonsumentInnen und eröffnen neue Wege auf dem Lebensmittelmarkt.

    Band 1: Tappeser, B.; Baier, A.; Ebinger, F.; Jäger, M.:
    "Globalisierung in der Speisekammer. Wege zu einer nachhaltigen Entwicklung im Bedürfnisfeld Ernährung".
    163 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Anhang. DM 40/ÖS 292/ SFr. 40/EURO 20,45

    Band 2: Dette, B.:
    "Globalisierung in der Speisekammer. Landwirtschaft und
    Ernährung im internationalen Kontext."
    93 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Anhang.
    DM 35/ÖS 245/ SFr. 35/EURO 17,90

    Im Doppelpack preiswerter: Sie sparen über 10% und zahlen für beide Bände
    DM 67/ÖS 469/SFr. 67/EURO 34,25

    Übrigens: Der Tagungsband "Globalisierung in der Speisekammer" zur gleichnamigen Arbeitstagung des Öko-Instituts inklusive einer Kurzfassung der Studien erscheint demnächst.

    Ihr Rezensionsexemplar bestellen Sie bitte direkt bei Romy Klupsch, Verlag. Email: klupsch@oeko.de oder per Fax: 0761/475437.


    Weitere Informationen:

    http://www.oeko.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Meer / Klima, Politik, Recht, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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