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Als Demonstrationsobjekte für die Filetier- und für die Abziehmaschine im Erweiterungsgebäude des Deutschen Schiffahrtsmuseums
Info-Service Nr. 20/99 vom 26.10.1999
Soll aussehen wie frisch gefangen: Seelachs wird "für die Ewigkeit präpariert"
Als Demonstrationsobjekte für die Filetier- und für die Abziehmaschine im Erweiterungsgebäude des Deutschen Schiffahrtsmuseums
Präparator Sieghard Diekmann vom Naturwissenschaftlichen Lehrmittel-Institut in Detmold hatte auf der Rückreise von Bremerhaven frischen Seelachs im Gepäck, zum Teil als Rundfisch ohne Kopf, zum Teil vom früheren Fischmeister Karl-Heinz Schäfer zu Filet geschnitten. Eine Mahlzeit wird sich Diekmann durchaus aber nicht bereiten, er hat mit dem Seelachs etwas gänzlich Anderes vor: In einem komplizierten, aber inzwischen längst erprobten Verfahren wird er die Flüssigkeit im Fischfleisch durch einen Kunststoff ersetzen.
Das Ergebnis von Diekmanns in Detmold geleisteter Arbeit: In etwa acht Wochen kann Historiker Dr. Ingo Heidbrink, am Deutschen Schiffahrtsmuseum (DSM) in Bremerhaven zuständig für den Forschungs- und Ausstellungsbereich Hochseefischerei, die Filetiermaschine Baader 188 und die Abziehmaschine Baader 48 mit Fisch bestücken, der zwar wie frisch gefangen aussieht, in Wirklichkeit aber "für die Ewigkeit" (Diekmann) präpariert und folglich ungenießbar ist. Damit wäre ein weiterer Schritt beim Aufbau der meereskundlichen Schausammlungen im Erweiterungsgebäude geschafft, das bekanntlich im kommenden Frühjahr komplett eingerichtet sein soll. Die Eröffnung findet im Frühjahr 2000 statt.
Heidbrink möchte den Alltag der Hochseefischerei ins Museum bringen. Daher kommt es ihm vornehmlich darauf an, den Besuchern an den beiden Baader-Maschinen zu demonstrieren, wie der Fisch an Bord der Fangfabrikschiffe verarbeitet wurde, ehe ihn die Fischwerker zu Vierkantblöcken preßten und in die Tiefgefrierräume schoben. Karl-Heinz Schäfer hatte elf Jahre lang auf Heckfängern gearbeitet. Jetzt bewies er im Museum nachdrücklich, daß ihm die Arbeit mit dem antiquierten Filetiermesser, spöttisch "Baader 1" genannt, aber immer noch gebräuchlich, weiterhin flott von der Hand geht. Die von der Nordischen Maschinenbaufabrik in Lübeck entwickelten Maschinen liefen zuverlässig nahezu rund um die Uhr seit 1961 weltweit auf vielen Fangfabrikschiffen und brachten es auf 23 Fische pro Minute. In den Landbetrieben der Fischwirtschaft bewähren sie sich bis auf den heutigen Tag.
Beim Aufbau der Ausstellungseinheit Fischfiletierung hat insbesondere die Arbeitsgruppe Be- und Verarbeitung des großen Arbeitskreises Geschichte der Hochseefischerei kräftig mitgeholfen. Die GDN Großhandel und Dienstleistungen Nord GmbH Bremerhaven spendete die Maschine; den Fisch für die Präparation stiftete die "Deutsche See".
Leichter Fischgeruch im Deutschen Schiffahrtsmuseum: Karl-Heinz Schäfer filetiert frischen Seelachs, ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Tier / Land / Forst
überregional
Organisatorisches
Deutsch
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