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Wissenschaft
Internationaler Kongress und Workshop der Indogermanisten Anfang April an der Uni Jena
Jena (27.03.06) Sätze haben in verschiedenen Sprachen unterschiedliche Strukturen. Durch Variieren der Stellung einzelner Wörter innerhalb eines Satzes kann sich dessen Aussagekraft verändern. Der Bedeutung, die Verben dabei zukommt, wollen Wissenschaftler aus Deutschland, Italien, Österreich, Schweden, den USA und Norwegen vom 3. bis 5. April bei einer internationalen Tagung in Jena erörtern. Veranstaltet vom Lehrstuhl für Indogermanistik der Friedrich-Schiller-Universität setzen sie sich fachübergreifend mit dem Thema "Die Verbalphrase: Struktur und Semantik" auseinander.
Im Mittelpunkt stehe die Verbalphrase als zentrale syntaktische Kategorie in der modernen wie der historischen Sprachwissenschaft, erläutert die Mitorganisatorin der Tagung Dr. Susanne Zeilfelder. "Dabei geht es um so unterschiedliche Aspekte wie Stellung des Wortes und Eigenschaft des Verbs, die über traditionelle indogermanistische Fragestellungen hinausgehen", sagt die Jenaer Wissenschaftlerin.
"Ausgehend von den wissenschaftlichen Erkenntnissen in den modernen Sprachen wollen wir erkunden, ob diese sich auch auf das Indogermanische anwenden lassen", ergänzt Prof. Dr. Rosemarie Lühr, Inhaberin des Lehrstuhls für Indogermanistik. Bei den alten, "toten" Sprachen ließen sich beispielsweise Tonhöhe, -stärke und -anwendung nicht mehr nachvollziehen, weil es nur wenige Überlieferungen gäbe. Solche existieren dank der Notate von Theoretikern beispielsweise vom Altgriechischen, während solche Aufzeichnungen über das Lateinische nicht bekannt sind. Ziel des Kongresses sei der Anschluss der Indogermanisten an die modernen Sprachen, betont Lühr.
Was sie und ihre Fachkollegen überhaupt erforschen können und dürfen, damit setzt sich ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierter nationaler Workshop im Anschluss an den Kongress am 6. und 7. April auseinander. Die Diskussion darum sei festgefahren und wir wollen "Schwung in die Kiste bringen", formuliert es die Wissenschaftlerin etwas provokant. "Wir wollen neue Wege in der Forschung aufzeigen und den Indogermanisten selbst die Sicht von außen auf ihr Fachgebiet nahe bringen." Es gehe zum einen darum, vorhandene Forschungsergebnisse, etwa zu Formen, Wörtern und Lauten, so aufzubereiten, dass sie für Wissenschaftler anderer Fachrichtungen interessant würden. Zum anderen müsse man sich darüber klar werden, was es alles noch zu erforschen gelte. Dazu gehören Wandel in der Semantik, die Syntax und nicht zuletzt "die Rekonstruktion der indogermanischen Sprache, die im 4. Jahrtausend vor Christus existiert hat".
Kontakt:
Prof. Dr. Rosemarie Lühr
Lehrstuhl für Indogermanistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Zwätzengasse 12, 07743 Jena
Tel.: 03641/944380
Fax: 03641/944382
E-Mail: rosemarie.luehr@uni-jena.de
http://ulblin01.thulb.uni-jena.de/indogermanistik
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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