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03.11.1999 14:15

Krakauer Universität zeichnet RUB-Historiker aus

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Mit der "Auszeichnung für die Verdienste um die Jagiellonische Universität" hat die polnische Jagiellonski-Universität in Krakau Dr. Hubert Schneider (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für osteuropäische Geschichte, Historische Fakultät der RUB) gewürdigt

    Bochum, 03.11.1999
    Nr. 257

    Zehn Jahre studentischer Grenzverkehr
    Krakauer Universität zeichnet RUB-Historiker aus
    Verdienste um deutsch-polnische Freundschaft und Verständigung

    Mit der "Auszeichnung für die Verdienste um die Jagiellonische Universität" hat die polnische Jagiellonski-Universität in Krakau Dr. Hubert Schneider (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für osteuropäische Geschichte, Historische Fakultät der RUB) gewürdigt. Eine Urkunde und eine Medaille wurden ihm für sein langjähriges Engagement um die Partnerschaft und den Studentenaustausch kürzlich im Kreise von Studierenden, Freunden und Vertretern des deutschen Konsulats in Krakau überreicht . Seit zehn Jahren organisiert er regelmäßig Studienreisen von polnischen und deutschen Studierenden an die Partneruniversitäten.

    Geschichte und Gegenwart deutsch-polnischer Beziehungen

    Den Anstoß zum regelmäßigen Austausch von Studenten gab ein Treffen Schneiders mit zwei Krakauer Historikern 1987. Im Umbruchsjahr 1989 fand der erste Besuch einer deutschen Gruppe in Polen statt, seitdem gibt es jedes Jahr Reisen ins Nachbarland. Je 170 polnische und deutsche Studierende haben schon am Programm teilgenommen. In einem von Dr. Schneider vorbereiteten zweisemestrigen Seminar gewinnen die deutschen Studierenden ein solides Grundwissen über das Land Polen, seine Geschichte und seine Beziehung zu Deutschland. Der Aufenthalt jeder Gruppe in Polen beginnt mit einem mehrtägigen Besuch in Ausch-witz, wo sie die Gedenkstätte besucht, mit Zeitzeugen des Naziregimes redet und im Archiv recherchiert, um die Vergangenheit der Juden und Polen im Zweiten Weltkrieg aufzuarbeiten. In Krakau treffen die Deutschen dann ihre polnischen Partner, besichtigen die Stadt, besuchen eine gemeinsame Tagung und haben Zeit zu feiern. Auch Ausflüge nach Südpolen unternehmen sie von hier aus.

    Nachhaltige Sensibilisierung im Nachbarland

    Wieder zurück in Bochum, bereitet jede Gruppe den Gegenbesuch der Polen vor: Das Programm umfasst nicht nur eine Tagung, sondern auch das Kennenlernen der Uni und der Stadt, Besuche des Ruhrgebiets, in Köln und in Aachen. Der stete Austausch zwischen den Universitäten baut Vorurteile ab und sensibilisiert die Studierenden für ihr Nachbarland. Viele der Deutschen beginnen, Polnisch zu lernen und interessieren sich auch weiterhin für die Problematik des Landes. So wächst langsam ein Freundeskreis Polens heran.

    Unkonventionelle Karriere

    Dr. Hubert Schneider, der am 17. Februar 1941 in Karlruhe als Sohn einer Arbeiterfamilie geboren wurde, fand über Umwege zur Geschichtswissenschaft: Schon mit 14 Jahren musste er in der Industrie arbeiten, holte aber auf der Abendschule sein Abitur nach und studierte dann, zuerst gegen den Willen der Familie, in Freiburg im Breisgau Geschichte, Germanistik und Politik. 1967 machte er sein Staatsexamen und arbeitete fortan als Lehrer. Eine Bekanntschaft mit Moritz Schlesinger, einem deutsch-jüdischen Diplomaten der Weimarer Zeit beeinflusste seine Entscheidung für die Wissenschaft. 1972 wurde Schneider promoviert und arbeitete bis 1974 an der Pädagogischen Hochschule in Karlruhe, dann an der noch jungen Bochumer Uni. Dort spezialisierte er sich auf die Geschichte der Sowjetunion, Polens und der Tschecheslowakei, veröffentlichte drei Bücher und mehrere Artikel und engagiert sich seit einigen Jahren besonders für den Erhalt der jüdischen Spuren und der Erinnerung an die Juden in Bochum.

    Weitere Informationen

    Dr. Hubert Schneider, Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Geschichtswissenschaft, 44780 Bochum, Tel.: 0234/32-22537


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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