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Experten-Treffen am 12.-13. April an der Universität Jena zum Auftakt des EU-Projekts "BOOTStrep"
Jena (03.04.06) Jeder kennt es: Man sucht - im Internet oder einem dicken Fachbuch - eine bestimmte Information, findet aber nur eine Unmenge nicht benötigter Daten. Und selbst wenn man passende Beiträge findet: Wo sind in den langen Textpassagen die gesuchten Informationen? Mit der Lösung dieser und ähnlicher Fragen beschäftigen sich Experten aus aller Welt bei zwei Tagungen an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Vom 9. bis 12. April findet zunächst das 2. internationale Symposium 'Semantic Mining in Biomedicine' (SMBM 2005) in Jena statt. Daran schließt sich ab dem 12. April die zweitägige Eröffnungsveranstaltung des Forschungsprojektes "BOOTStrep" (Bootstrapping Of Ontologies and Terminologies STrategic REsearch Project) an.
Ziel des von der Europäischen Union (EU) geförderten Vorhabens an der Universität Jena ist es, einen einheitlichen Zugriff auf bereits bestehende biologische Datenbanken in natürlicher Sprache zu ermöglichen. Gleichzeitig will das Team um den Jenaer Computerlinguisten Prof. Dr. Udo Hahn ein Textanalysesystem zur inhaltsbezogenen Verarbeitung von Fachpublikationen aus dem Bereich der Biologie in das System integrieren. "Kein Biologe ist mehr in der Lage, alle für sein Fachgebiet relevanten Arbeiten zu lesen", sagt Projektleiter Hahn. Denn bisher sind biologische Informationen in strukturierter Form nur in verteilten Datenbanken mit unterschiedlichen Formaten oder in unstrukturierter verbalisierter Form in Dokumenten verfügbar. Die Vereinheitlichung dieser Quellen und ihre gleichzeitige Überführung in strukturierte Informationen sind die Hauptaufgaben des mit 3,6 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren geförderten Projektes. "Es ist so für den europäischen Raum einzigartig", betont Projektmitarbeiter Lars Zapf.
Unter Hahns Leitung treffen sich Wissenschaftler aus England, Italien, Frankreich, Singapur und Deutschland an der Friedrich-Schiller-Universität zur Eröffnungsveranstaltung dieses Projekts, das offiziell am 1. April gestartet ist. Neben dem persönlichen Kennenlernen der beteiligten Wissenschaftler sollen während des Treffens vorrangig die kommenden Arbeitsschritte koordiniert und verzahnt werden. Denn das von der EU erwartete Ergebnis setzt hohe Ansprüche an alle Beteiligten: Im März 2009 soll ein Computerprogramm entwickelt worden sein, das biologische Fachtexte nach inhaltlichen Kriterien analysiert, Wichtiges von Unwichtigem trennt und Forscher wie industrielle Entwickler - etwa aus der Biotech- oder Pharmaindustrie - mit automatisch gewonnenem, hochaktuellem Wissen versorgt. "Wir reden dabei vom biologischen Text-Mining", erläutert BOOTStrep-Projekleiter Hahn. Biologen aus allen Ländern sollen dann von dem mehrsprachig angelegten Programm profitieren.
Die Webseite des Projektes "www.bootstrep.org" bietet einen aktuellen Überblick über die Projektinhalte und -ergebnisse sowie Publikationen und Partner.
Kontakt:
Prof. Dr. Udo Hahn
Institut für Germanistische Sprachwissenschaft der Universität Jena
Fürstengraben 30, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944320
Fax: 03641 / 944321
E-Mail: udo.hahn[at]uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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