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Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin am 12. und 13.11.99 in Tübingen
Die Nieren und die ableitenden Harnwege erfüllen im menschlichen Organismus eine Viel-zahl von Aufgaben. So sorgen sie gemeinsam mit der Leber für die "Entgiftung" des Kör-pers, regulieren den Wasserhaushalt und steuern die Blutneubildung. Kommt es zu einer Erkrankung der Nieren, kann es zu einer vorübergehenden oder dauerhaften Störung der genannten Funktionen kommen, die direkt oder über körpereigene Anpassungsmechanis-men zu weiteren Krankheitssymptomen führen kann. Beispiele hierfür sind nierenbedingter Bluthochdruck, Blutarmut, Wasseransammlungen in Körperhöhlen (Aszites, Perikard-, Pleuraergüsse) und Herzschwäche.
Eine erfolgreiche Behandlung setzt eine frühzeitige Erkennung der Erkrankung bzw. Funktionsstörung voraus. Nuklearmedizinische Untersuchungsmethoden erlauben es, nicht-invasiv verschiedene Funktionsparameter der Nieren quantitativ zu bestimmen. So kann nach Injektion geeigneter Testsubstanzen, sog. Radiopharmaka, anhand ihrer Ver-schwinderate aus dem Blut sowie ihrer Anreicherung im Nierengewebe die Funktion jeder der beiden Nieren gesondert beurteilt werden. Im Falle einer Weitstellung der ableitenden Harnwege kann entschieden werden, ob dieser ein behandlungsbedürftiges Abflußhindernis zugrunde liegt, welches die Nierenfunktion gefährdet.
Bei der Klärung dieser gerade im Neugeborenenalter wichtigen Frage haben sich nuklear-medizinische Verfahren aufgrund ihrer schonenden Untersuchungstechnik bewährt. Die durch sie verursachte Strahlenbelastung ist extrem gering, da die verwendeten Radiophar-maka über die Nieren den Körper rasch wieder verlassen. Auch die Bedeutung einer eng-gestellten Nierenarterie für die Entstehung erhöhter Blutdruckwerte (sog. nierenbedingter Hochdruck) läßt sich nuklearmedizinisch exakt beurteilen.
Die genannten Aspekte werden im Rahmen der in diesem Jahr in Tübingen stattfindenden Jahrestagung des Südwestdeutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin am 12. und 13.11.99 in Tübingen, Veranstaltungsort Hörsaalgebäude "Kupferbau" (12.11.99 von 17.00 - 19.00 Uhr und 13.11.99 von 9.00 - 14.00 Uhr) systematisch vorgestellt und bezüglich ihrer praktischen Anwendung im Dialog mit Nephrologen, Urologen und Kinderärzten disku-tiert.
Ansprechpartner für nähere Informationen:
Universitätsklinikum Tübingen
Radiologische Klinik, Abteilung Nuklearmedizin
Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Roland Bares
Tel. 0 70 71 / 29-8 21 79, Fax 0 70 71 / 29-58 69
email: bares@uni-tuebingen.de
PROGRAMM
Nuklearmedizinische Diagnostik bei Erkrankungen der Nieren und der ableitenden Harnwege
Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin am 12. und 13.11.99 in Tübingen
Freitag, den 12.11.99
17.00-19.00 Workshop
"Nuklearmedizinische Nierendiagnostik", J. Clorius, W. Müller-Schauenburg
Samstag, den 13.11.99
9.00 Begrüßung und Einführung
1. Sitzung (Vorsitz: U. Feine, F. Lang)
9.05 Funktionsbestimmung der Nieren - Problematik und klinische Bedeutung, Teut Risler
9.30 Funktionsbestimmung der Nieren - nuklearmedizinische Methoden, B. Bubeck
9.55 Renovasculäre Hypertonie - Pathophysiologie und therapeutische Konzepte, F. Keller
10.20 Renovasculäre Hypertonie - nuklearmedizinische Diagnostik, E. Nitzsche
10.45 Bedeutung der Renin-Bestimmung und ergometrischen Belastung bei der Nierenfunktionsbestimmung zur Diagnostik der renalen Hypertonie, T. Mende
2. Sitzung (Vorsitz: H. Amon, P. Reuland)
11.30 Postrenale Harnabflußstörungen - Differentialdiagnose und Therapie, K.-H. Bichler
11.55 Postrenale Harnabflußstörungen - nuklearmedizinische Diagnostik, J. Kotzerke
12.20 Vesico-ureteraler Reflux - klinische Relevanz und Therapie, P. Schweizer
12.45 Vesico-ureteraler Reflux - nuklearmedizinische Diagnostik, W. Müller- Schauenburg
13.15 Schlußwort, Roland Bares, 14.00 Mitgliederversammlung der SWGN
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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