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Wissenschaft
Initiative deutscher Hirnforscher / Wie Forscher heute das Gehirn erkunden
Noch vor 10 Jahren wäre es reine Spekulation gewesen, daß es einmal möglich sein könnte, dem Gehirn beim Denken zuzuschauen. Heute gibt es, dank pfiffigen Physikern und Medizintechnikern, ausgeklügelte Tomographie-Systeme, die es erlauben, das lebende Gehirn zu beobachten. Viele der Untersuchungsmethoden sind so schonend, daß auch der Vergleich zwischen gesunden und kranken Menschen möglich wird. So enthüllt sich Stück für Stück das Geheimnis, wie unser Gehirn arbeitet, was den Menschen depressiv macht oder welche Vorgänge zu einem epileptischen Anfall führen. Organische Ursachen und nicht eine ominöse "Geisteskrankheit" lassen sich heute für viele dieser Krankheiten festmachen. Dadurch ergeben sich auch völlig neue Wege der Therapie.
In den USA hatte George Bush die Jahre 1990 bis 1999 zur "Decade of the Brain" erklärt. Nach diesem äußerst erfolgreichen Vorbild haben nun einige führende deutsche Hirnforscher, darunter auch der Nobelpreisträger Prof. Bert Sakmann (Heidelberg), die Initiative ergriffen und fordern für die kommenden zehn Jahre eine "Dekade des menschlichen Gehirns" nun auch in Deutschland.
Prof. Dr. Christian E. Elger, Direktor der Klinik für Epileptologie der Universität Bonn, ist der Sprecher dieser Initiatorengruppe. Er betont, daß die angezielte Intensivierung der Forschung - mit Hilfe der heute möglichen nichtinvasiven Methoden - sowohl das gesunde menschliche Gehirn erkunden, als auch neue Erkenntnisse für die neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen erbringen soll.
Voraussetzung für deutliche Fortschritte der klinischen Forschung in Deutschland ist die unbürokratische und rasche Förderung erfolgversprechender Projekte. Ziel der Initiative ist daher die Gründung einer Stiftung "Menschliches Gehirn". Diese soll sich insbesondere durch private Mittel tragen: Industrie und Privatpersonen sollen gleichermaßen angesprochen werden.
Die Initiative wird im Rahmen des Bonner Wissenschaftsfestivals in Vorträgen und öffentlichen Veranstaltungen über die rasanten Fortschritte der Gehirnforschung informieren. Auftaktveranstaltung wird ein Kongreß vom 6. bis 8. April 2000 unter der Schirmherrschaft des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Wolfgang Clement sein.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Christian E. Elger, Tel.: (0228) 287 5727, Fax: (0228) 287 6294, e-mail: elger@mailer.meb.uni-bonn.de
http://www.meb.uni-bonn.de/epileptologie/index.html
http://www.sfg.de/science_fest/mensch_hirn_dt.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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