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13.04.2006 11:33

Leberschaden: Neues Gerät an der Uniklinik Bonn vereinfacht Diagnose

Frank Luerweg Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    An der Medizinischen Klinik I des Bonner Universitätsklinikums steht jetzt ein neues Gerät, der sogenannte "Fibroscan", zur Verfügung. Das neuartige Verfahren kann Leberschäden schnell und vollkommen gefahrlos bestimmen. Momentan setzen Bonner Ärzte das Gerät ein, um Lebervernarbung besser zu erfassen.

    Etwa 14.000 Menschen in Deutschland sterben jährlich an einer Vernarbung ihrer Leber - Alkoholmissbrauch und Viren sind die häufigsten Ursachen für eine chronische Lebererkrankung. Diese sogenannte Leberfibrose schreitet bei jedem Menschen unterschiedlich schnell fort. Um abzuschätzen, wie schwer ein Leberschaden ist, mussten die Ärzte bislang eine Gewebeprobe entnehmen. Die Leberpunktion ist in der Regel ein kleiner Eingriff, der aber dennoch mit Risiken verbunden sein kann.

    Den "FibroScan" gibt es erst in wenigen deutschen Kliniken. Er ermöglicht jetzt eine schmerz- und gefahrlose Abschätzung der Leberveränderung. Die Untersuchung mit dem "FibroScan" wird ambulant durchgeführt und ähnelt einer Ultraschalluntersuchung. Dabei wird die Festigkeit der Leber gemessen - je fester, desto weiter fortgeschritten ist die Organschädigung. "Mit dem neuen Gerät können wir innerhalb von Minuten die Schwere der Leberfibrose abschätzen", so Professor Tilman Sauerbruch, Direktor der Medizinischen Klinik I des Universitätsklinikums Bonn, der gemeinsam mit Herrn Professor Oldenburg, Direktor des Instituts für Hämatologie und Transfusionsmedizin, die Anschaffung vorangetrieben hat. "Die Untersuchung kann jedoch keine Aussagen hinsichtlich der Ursache einer Lebererkrankung liefern." Dafür müssen weitere Blutuntersuchungen und eventuell dennoch eine Leberpunktion durchgeführt werden.

    Wissenschaftler untersuchen mit Hilfe des Gerätes derzeit die Entstehung der Lebervernarbung. Gleichzeitig suchen die Forscher nach individuellen Merkmalen, die ein schnelles Fortschreiten der Leberfibrose begünstigen. Die Experten hoffen, dass sie erbliche Faktoren finden, die den Verlauf der Krankheit beeinflussen. Auf diese Weise sollen dann neuartigen Strategien zur Behandlung entwickelt werden.

    Patienten, die an einer chronischen Lebererkrankung leiden und sich für die Teilnahme an dem Forschungsprojekt interessieren, können sich bei Dr. Frank Grünhage aus der Arbeitsgruppe von Professor Dr. Frank Lammert unter der Telefonnummer 0228/287-5932, Montag und Donnerstag 8-9 Uhr, melden. Im Rahmen der Studie ist die "FibroScan"-Untersuchung kostenfrei.

    Kontakt:
    Dr. med. Frank Grünhage
    Medizinische Klinik und Poliklinik I
    Telefon: 0228/287-5932
    E-Mail: frank.gruenhage@ukb.uni-bonn.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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