idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
09.11.1999 16:56

Elektrisch leitfähige Kunststoffe

Beate Koch Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Um elektronische Geräte gegen elektromagnetische Strahlung abzuschirmen, werden die Kunststoffgehäuse beispielsweise mit Metallfasern versehen. Mit hilfe von Magnetfeldern lassen sich diese materialsparend ausrichten.

    Zahlreiche elektronische Geräte senden ektromagnetische Strahlung aus. Damit andere Geräte dadurch nicht in ihrer Funktion gestört werden, sind die meisten Kunststoffgehäuse mit einer elektrisch leitfähigen Schicht versehen. Dafür werden auf die Gehäuse beispielsweise spezielle Schichten aufgedampft oder sie werden mit Metallfasern verstärkt. Das führt dazu, daß sie zum einen gegen EMV-Strahlen abgeschirmt und vor elektrostatischen Entladungen geschützt werden, und zum anderen reduziert sich damit auch die eigene Abstrahlung. Gemeinsam mit dem Institut für Kunststoffprüfung und Kunststoffkunde IKP der Universität Stuttgart entwickelten Forscher am Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT in Pfinztal ein Verfahren, mit dem sich leitfähige Kunststoffgehäuse einfacher herstellen lassen. Die Idee ist so simpel wie effektiv: Mit Hilfe von Magnetfeldern werden metallische Fasern in Kunststoffen gezielt ausgerichtet.

    »Das Problem liegt bei den Metallfasern«, beschreibt Axel Kauffmann aus dem ICT. »Bisher verteilen sich die Fasern zufällig und ungeordnet. Damit sich nun durchgängige Ketten bilden, die den Kunststoff leitfähig machen, ist deshalb eine relativ große Menge dieser Füllstoffe notwendig«. Aber je mehr Füllstoff, desto schwieriger die Verarbeitung des Materials. Zudem erhöht sich das Gewicht des Bauteils. Der Trick der ICT-Forscher: Sie lenken die Metallfasern mit Magnetfeldern: »Wir haben Metallfasern mit einem Gießharz gemischt und in ein Magnetfeld gebracht«, berichtet Axel Kauffmann. »Die Fasern richten sich schnell in Richtung der Magnetfeldlinien aus, und obwohl wir nur eine geringe Anzahl verwendeten, haben sich Leitpfade gebildet.« Derartige Dauermagneten lassen sich direkt in die Spritzgußwerkzeuge für die Herstellung von Gehäusen integrieren. Damit werden zusätzliche Arbeitsschritte für die EMV-Abschirmung überflüssig.

    Eine andere Möglichkeit Kunststoffe leitfähig zu machen, sind »Immiscible Blends« - physikalisch unmischbare Kunststoffe. Bei einem aus zwei Polymeren bestehendem Immiscible Blend bildet ein Polymer die Matrix, in der sich die zweite Komponente abscheidet - wie bei Öl in Wasser. In diesem Verbund kann ein leitfähiger Füllstoff in Form von Ruß- oder Metallpartikeln konzentriert werden. Effekt: verbesserte elektrische Eigenschaften bei wesentlich geringerem Füllstoffanteil.

    Ansprechpartner:
    Axel Kauffmann
    Telefon 07 21/46 40-425
    Telefax 07 21/46 40-111
    email: kauf@ict.fhg.de

    Fraunhofer-Institut für
    Chemische Technologie ICT
    Josef-von-Fraunhofer-Straße 7
    D-76318 Pfinztal/Berghausen
    Pressekontakt:
    Dr.-Ing. Karl-Friedrich Ziegahn
    Telefon 07 21/46 40-388
    Telefax 07 21/46 40-111
    email: kfz@ict.fhg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ict.fhg.de


    Bilder

    © Fraunhofer ICT - Metallfasern in Harzen. Bild 1: ungeordnete Verteilung der Fasern. Bild 2: teilweise Ausrichtung (während der Bearbeitung). Bild 3: Metallfasern sind mithilfe von Magnetfeldern ausgerichtet und bilden durchgängige Leiterbahnen.
    © Fraunhofer ICT - Metallfasern in Harzen. Bild 1: ungeordnete Verteilung der Fasern. Bild 2: teilwe ...

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).