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21.04.2006 09:22

Krebsforschung der Zukunft als gesellschaftliche Herausforderung

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Wartburgtagung vom 21.-23. Juni unter Leitung des Ethikzentrums der Universität Jena / Anmeldeschluss: 30. April 2006

    Jena (21.04.06) Jährlich erkranken nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts fast 400.000 Menschen in Deutschland neu an Krebs - Tendenz steigend. In den letzten 20 Jahren ist die Zahl der Erkrankungen um bis zu 30 Prozent (je nach Krebsart) gestiegen. Eine Schlüsselposition in der Bewältigung einer solchen Herausforderung - für das Gesundheitssystem und die gesamte Gesellschaft - kommt dabei der Krebsforschung zu: Je genauer die Ursachen für Entstehung und Verlauf dieser Erkrankungen erforscht werden können, desto gezielter werden Prävention und Therapie zum Wohl der Patienten wirken. Doch werden alle zukünftigen Forschungserfolge in der Praxis Anwendung finden können?

    Unter Federführung des Ethikzentrums der Friedrich-Schiller-Universität Jena und unter der Schirmherrschaft der Landtagspräsidentin Thüringens und Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Prof. Dr. Dagmar Schipanski, steht diese Frage im Mittelpunkt einer Tagung. Hochkarätige Forscher aus unterschiedlichen Disziplinen werden sich vom 21.-23. Juni auf der Wartburg bei Eisenach versammeln, um interdisziplinär die neuesten Erkenntnisse aus ihrer Forschung zu präsentieren und öffentlich zu diskutieren. Solcher Austausch, bei dem Verständigung und Erkenntnis über die fachlichen Grenzen hinaus möglich werden, steht ganz in der Tradition des Ortes: "Martin Luther hat auf der Wartburg das Neue Testament ins Deutsche übersetzt und damit für viele Menschen zugänglich gemacht. Auch diese Tagung wird Übersetzungs- und Aufklärungsarbeit leisten", erklärt Prof. Dr. Nikolaus Knoepffler, Leiter des Ethikzentrums der Universität Jena.

    Die Mitinitiatoren der Tagung, Prof. Dr. Otmar D. Wiestler, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg und DFG-Präsident Prof. Dr. Ernst Ludwig Winnacker werden einen Forschungsausblick geben. Wiestler wird beispielsweise die Bedeutung der Stammzellforschung für Patienten mit Krebs erläutern und die Komplexität dieses Forschungsgebietes aufzeigen: "Mit dem Fortschritt wissenschaftlicher Erkenntnisse in molekulargenetische Dimensionen, mit der Diskussion ihrer Risiken und Chancen sind immer auch ethische Fragestellungen verbunden. Die Tagung möchte aufzeigen, welche Behandlungs- und Präventionsmaßnahmen in der Zukunft möglich werden und wie viel davon im Klinikalltag tatsächlich umgesetzt werden kann und darf." Weitere Themen, die jeweils im Anschluss diskutiert werden können, sind unter anderem: "Krebsmedikamente der Zukunft" (Prof. Paul Herrling), "Gerechtigkeit in der Krebstherapie" (Prof. Nikolaus Knoepffler), "Krebsdiagnose und -therapie in den USA" (Prof. Karl Blume), "Problemfelder der Forschungsethik in der Gentherapie und Stammzelltherapie" (Prof. Ludger Honnefelder), "Rechtliche Rahmenbedingungen der Krebstherapie" (Prof. Jochen Taupitz).

    Die Tagung richtet sich sowohl an Wissenschaftler, Studierende und Berufstätige unterschiedlicher Disziplinen von Biologie und Biotechnologie über Medizin oder Ethik als auch an alle interessierten Bürger und Bürgerinnen. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Krebshilfe e. V., des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg (DKFZ), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Ethikzentrums der Universität Jena.

    Organisatorisches:
    Aufgrund der Räumlichkeiten ist die Teilnehmerzahl begrenzt.
    Die Tagungsgebühr beträgt 170 Euro, ermäßigt 100 Euro bzw. 50 Euro.
    Ausführliche Informationen sind erhältlich auf der Tagungswebsite unter www.wartburgtagung.de. Für Vertreter der Presse ist die Teilnahme nach Anmeldung kostenfrei.
    Anmeldungen werden bis 30. April beim Ethikzentrum Jena erbeten.

    Kontakt:
    Ethikzentrum der Universität Jena
    Antje Klemm (Geschäftsführung)
    Zwätzengasse 3, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 945806
    Fax: 03641 / 945802
    E-Mail: antje.klemm@uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.wartburgtagung.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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