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Ein Jahr nach dem Projektstart des Pilotprojekts Neue Wege für Jungs zieht das Service-Büro eine positive Bilanz.
Die Auswahl der Angebote für Jungen parallel zu den Aktionen am diesjährigen Girls'Day - Mädchen-Zukunftstag ist beachtlich. Geschlechterstereotypen und klassische Männerbilder haben ausgedient. Moderne Arbeitswelten und Lebensstile fordern Flexibilität und Individualität. Die Zeit ist gekommen, um frischen Wind in Rollenvorstellungen zu bringen. Auch die jungen Männer müssen sich den Herausforderungen stellen und brauchen frühzeitig Orientierung.
So ermöglicht z.B. eine Integrierte Gesamtschule in Lübeck ca. 400 männlichen Schülern ab Klasse 5 die Teilnahme an Schnupperpraktika oder an einem der vielfältigen Workshops. Vom Einblick in den Arzthelferberuf bis zu Tanz- und Theaterworkshops ist viel Ungewohntes für die Jungen dabei. Auch Alltagskompetenzen für den modernen Mann sind gefragt. So bietet die Gleichstellungsstelle Bitburg grundlegende Einblicke in wichtige Überlebensstrategien: Kochen, Putzen, Waschen stehen auf dem Programm einer Haushaltsrallye. Alle Teilnehmer erhalten nach erfolgreicher Beendigung ein "Haushaltsüberlebenszertifikat".
Bundesweit finden zunehmend Veranstaltungen speziell für Jungen statt. Organisiert von Schulen, Verbänden, Jugendeinrichtungen und Unternehmen erhalten Jungen praktische Zugänge in sonst frauendominierte Berufsfelder, vor allem im wachsenden Dienstleistungsbereich sowie in Pflege -und Sozialberufen. Sie trainieren ihre Team- und Konfliktfähigkeit in Workshops als wichtige Soft Skills für das spätere Berufsleben, diskutieren alternative Lebensmodelle jenseits des Familienernährermodells oder sprechen - ganz aktuell - über die "Papamonate" für zukünftige Väter, die derzeit für Zündstoff in der familienpolitischen Debatte sorgen.
"Ergebnisse der PISA-Studie und strukturelle Arbeitsmarktveränderungen rücken die Bildungs- und Berufschancen von Jungen deutlich mehr in den Blickpunkt. Die zunehmende Erwerbsbeteiligung von Frauen fordert verstärkt eine partnerschaftliche Teilung der Familienarbeit und braucht eine Neuorientierung der männlichen Rolle.", erläutert Miguel Diaz (Projektkoordinator Neue Wege für Jungs). "Jungen brauchen dafür vor allem mehr männliche Gesprächspartner, um die Vielfalt des Männerlebens zu erfahren und ihre oft engen Vorstellungen zu hinterfragen."
Das Netzwerk des Projekts Neue Wege für Jungs mit einem derzeitigen Stand von 40 Initiativen engagiert sich für eine Etablierung einer jungengerechten Berufs- und Lebensplanung bundesweit. Das Service-Büro hält für alle interessierten Fachkräfte aber auch Eltern Informationsmaterialien und Praxistipps, eine Gute-Beispiele-Datenbank sowie viele Hintergrundinformationen bereit. Derzeit findet erstmalig eine bundesweite Befragung von Jungenprojekten statt. Mit den Ergebnissen will das Projekt Neue Wege für Jungs dazu beitragen, Erkenntnisse über Umfang, inhaltliche Ausrichtung und Wirkung von Jungenangeboten zu gewinnen, denn eine geschlechtsbewusste Jungenförderung steckt noch in den Anfängen.
Das Pilotprojekt Neue Wege für Jungs wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und den Europäischen Sozialfonds.
Für Rückfragen:
Christina Mersch
Service-Büro | Neue Wege für Jungs
Kompetenzzentrum Technik - Diversity - Chancengleichheit e.V.
Wilhelm-Bertelsmann-Str. 10
33602 Bielefeld
fon +49 521 106 73 59
fax +49 521 106 71 71
mersch@neue-wege-fuer-jungs.de
http://www.neue-wege-fuer-jungs.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
Deutsch
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