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26.04.2006 17:15

Ergebnisse des EMF-Kataster Saar

Katja Jung Hochschulkommunikation
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes

    Mit dem EMF-Kataster Saar wird seit Anfang 2005 an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) ein in seiner Art einmaliges Pilotprojekt zur Messung elektromagnetischer Felder durchgeführt. Das Projekt soll einen nachhaltigen Beitrag zur Versachlichung der öffentlichen Mobilfunkdiskussion liefern. Dabei werden rund um die Uhr Langzeitmessungen von elektromagnetischen Feldern der verschiedenen Sendequellen wie Rundfunk und Fernsehen, Mobilfunk (GSM900, GSM1800, UMTS), BOS, DAB-T und anderer im Saarland durchgeführt. Die objektiven Messergebnisse werden der Öffentlichkeit allgemeinverständlich im Internet zur Verfügung gestellt.
    Gemessen wurde im Saarland bislang in über 90 Mess-Standorten. Jeder Standort wurde über einen Zeitraum von mehreren Wochen bis hin zu über einem Jahr vermessen. Es wurden insgesamt über 90.000 Einzelmessungen aller Quellen hochfrequenter elektromagnetischer Felder durchgeführt.
    Als vorläufiges Ergebnis zeigt die Messreihe, dass die gesetzlichen Grenzwerte von allen Sendequellen an allen Messpunkten (auch bei Langzeitmessungen) deutlich eingehalten wurden.
    Der ermittelte Wert für die kumulierte Strombelastung des Menschen, der für den unteren Bereich der Hochfrequenzfelder von Bedeutung ist, schöpfte dabei im zeitlichen und saarlandweiten Mittel nur etwa 1% des gesetzlichen Grenzwertes aus. Der ermittelte Wert für die thermische Belastung des Menschen (Wärmewirkung) im gesamten Hochfrequenzbereich, der auch den Mobilfunk mit umfasst und bewertet, erreichte im Durchschnitt sogar nur eine Ausschöpfung von 0,08% des Grenzwertes und lag damit nochmals deutlich unter dem erstgenannten Grenzwert.
    Nur bei einem von 96 Messprojekten lag der Wert für die thermische Belastung über dem Wert für die Strombelastung.
    Zur allgemeinen Einschätzung der möglichen Bedeutung des Mobilfunks wurden die Felder von Rundfunk, Fernsehen und sonstigen Quellen mit den Feldern des Mobilfunks verglichen. Es zeigte sich, dass nur bei 10 von 96 Messprojekten die Messwerte für die thermische Belastung durch den Mobilfunk größer waren als die von Rundfunk, Fernsehen und sonstigen Feldquellen.
    Im Allgemeinen dominierten dabei die Beiträge von Rundfunk, Fernsehen und sonstigen Quellen deutlich. An vereinzelten Standorten war allerdings auch die umgekehrte Situation festzustellen, an denen die Felder des Mobilfunks überwogen.
    Durch die Messungen im EMF-Kataster Saar konnten außerdem an bestimmten Tagen zum Teil sehr starke Schwankungen der elektrischen Feldstärke einzelner Sendequellen nachgewiesen werden, die ohne Langzeitmessungen nicht oder nur zufällig hätten erfasst werden können.
    Vor dem Hintergrund des wachsenden Einsatzes funkbasierter Anwendungen, des Ausbaus des Mobilfunks und der damit verbunden Zunahme von Sendeeinrichtungen im gesamten Hochfrequenzbereich wie Basisstationen für UMTS, Hot Spots für WLAN und weitere, macht dies die Notwendigkeit der Fortführung des hier aufgebauten Messkatasters zur Überwachung der allgemeinen Feldsituation deutlich. Durch den freien Zugang der Bevölkerung zu den Messergebnissen wird ein objektiver Beitrag für die öffentliche Mobilfunkdiskussion geleistet.
    Die Ergebnisse des EMF-Katasters sind im Internet unter http://emf-saar.htw-saarland.de nachzulesen.


    Weitere Informationen:

    http://emf-saar.htw-saarland.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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