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27.04.2006 12:42

Ringvorlesung Big Science in der Antikeforschung

Heike Zappe Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    In der Ringvorlesung wird die Bedeutung der Antikeforschung an der 1810 gegründeten Berliner Universität und der seit 1700 in der deutschen Hauptstadt bestehenden Akademie für die Modernisierung des Wissenschaftsbetriebes diskutiert. Die Reihe stellt besonders wissenschaftshistorisch wichtige Großprojekte vor, zu denen bedeutende archäologische Ausgrabungen und die Einrichtung umfangreicher Kunstsammlungen gehören. Es wird auch auf die jeweiligen Initiatoren oder Förderer dieser wissenschaftshistorisch relevanten Leistungen eingegangen.

    Das wissenschaftliche Selbstverständnis und die Arbeitspraxis der beiden Forschungsstätten wurden stark von Theodor Mommsen beeinflusst, der als Mitglied der Königlich Preußischen Akademie und seit 1861 als Professor an der Friedrich-Wilhelms-Universität eine Neuorganisation der Altertumswissenschaften propagierte und zahlreiche Vorhaben entweder mitinitiierte oder mitgestaltete. Seit der Initiative Mommsens, der großes Geschick bei der Einwerbung der benötigten finanziellen Mittel bewies, entstanden in Berlin in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mehr als zwei Dutzend Großprojekte und Kommissionen im Bereich der Antikeforschung, darunter das Corpus Inscriptionum Latinarum, das Mommsen seit 1853 leitete, das Corpus Medicorum Graecorum, die Kommission zur Herausgabe des Codex Theodosianus und der Griechischen Kirchenväter sowie das von Adolf Erman begründete Ägyptische Wörterbuch.

    Eröffnet wird die Vorlesungsreihe durch einen Vortrag über das Phänomen Big Science und die wissenschaftshistorischen Impulse Theodor Mommsens. Der historische Rückblick auf einzelne markante Großprojekte soll deutlich machen, wie sich die verschiedenen altertumswissenschaftlichen Disziplinen in der Wechselwirkung mit neuartigen Organisationsformen und innovativen Forschungsansätzen weiter ausdifferenziert und entfaltet haben.

    Ringvorlesung "Big Science in der Antikeforschung: Altertumswissenschaftliche Großprojekte an Berliner Akademie und Universität im 19. Jahrhundert"; dienstags 18-20 Uhr, Hauptgebäude, Hörsaal 2097

    9. Mai 2006
    Vom Nutzen und Nachteil der Großwissenschaft. Altertumswissenschaftliche Unternehmungen an der Berliner und Universität im 19. Jahrhundert; Referent: Prof. Stefan Rebenich (Universität Bern)

    16. Mai 2006
    Immanuel Bekker (1785-1871) - der unermüdliche Herausgeber vornehmlich griechischer Texte
    Referent: Prof. Wilt Aden Schröder (Universität Hamburg)

    23. Mai 2006
    " ... aber gerade darum ist es eine akademische Aufgabe." Das Inschriftenwerk der Berliner Akademie der Wissenschaften
    Referent: Prof. Klaus Hallof (Berliner-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin)

    30. Mai 2006
    Hermann Diels (1848-1922) und die Fragmente der Vorsokratiker
    Referent: Prof. Wolfgang Rösler (Humboldt-Universität zu Berlin)

    6. Juni 2006
    Ernst Curtius (1814-1896) und Olympia: Transformation philhellenischer Idealvorstellungen im Wandel politischer und archäologischer Realitäten
    Referent: Prof. Henning Wrede (Humboldt-Universität zu Berlin)

    13. Juni 2006
    Auf dem Weg zum Universalmuseum. Zur Bedeutung der Berliner Antikensammlung für archäologische Forschung des 19. Jahrhunderts
    Referent: Prof. Andreas Scholl (Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin)

    20. Juni 2006
    " ... und pflicht geht vor Neigung." Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff (1848-1931) und das Leiden im Großbetrieb der Wissenschaft
    Referent: Prof. Martin Hose (Universität München)

    27. Juni 2006
    Vom Raten zum Wissen. Adolf Erman (1854-1937) und das Wörterbuch der Ägyptischen Sprache an der Berliner Akademie
    Referent: Prof. Stephan Seidlmayer (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Freie Universität Berlin)

    4. Juli 2006
    "Darin habe ich nun sofort gründlichst Wandel geschaffen." Ulrich Wilcken (1862-1949) - princeps papyrologorum
    Referent: Prof. Günter Poethke (Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin)

    11. Juli 2006
    Adolf von Harnack (1851-1930). Vom Großbetrieb der Wissenschaft
    Referent: Prof. Christoph Markschies (Humboldt-Universität zu Berlin)

    Informationen Annette M. Baertschi, Colin G. King
    Telefon [030] 2093 2339, -2529
    e-mail annette.baertschi@rz.hu-berlin.de, KingC@philosophie.hu-berlin.de
    Internet www.antikezentrum.hu-berlin.de


    Weitere Informationen:

    http://www.antikezentrum.hu-berlin.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
    regional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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