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Wissenschaft
Die deutschlandweit erste Seniorprofessur geht an Professor Thomas Brandt, Direktor der Neurologischen Klinik der Universität München. Mit diesem neuartigen Modell der Stiftungspro-fessur will die Hertie-Stiftung die Leistung älterer Wissenschaftler würdigen und erhalten sowie auf das große und in der Regel unterschätzte Forschungspotenzial dieser Altersgruppe aufmerksam machen. Nach einem Ausschreibungsverfahren im vergangenen Herbst wurde Brandt von einer Jury führender Neurowissenschaft-ler als Inhaber der "Hertie-Senior-Forschungsprofessur Neurowissenschaften" ausgewählt. Die Seniorprofes-sur wird am 15. Juli an der LMU München durch Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan feierlich verliehen.
Der 62-jährige Brandt ist seit 1984 Ordinarius für Neurologie an der LMU. Er forscht unter anderem zu Wahr-nehmung, Gleichgewichtsregulation und Blicksteuerung und untersucht deren Auswirkungen auf die Schwin-delsymptomatik. Die Seniorprofessur möchte er vor allem dazu nutzen, seine Forschung noch zu intensivie-ren. "Viele Berufe haben einen Pflicht- und einen Küranteil. Jetzt kann ich mich ganz der Kür widmen", so Professor Brandt zur Verleihung. Er hat bereits eine Reihe wissenschaftlicher Preise erhalten, unter anderem die "Bárány Gold Medal" im Jahr 2000 in Uppsala für wissenschaftliche Befunde, die sich mit dem vestibulä-ren System befassen. Brandt ist überdies Herausgeber zahlreicher wissenschaftlicher Zeitschriften, etwa dem "Journal of Neurology".
Die "Hertie-Senior-Forschungsprofessur Neurowissenschaften" richtet sich an herausragende Neurowissen-schaftler im Alter ab 60, die frei von Ihren bisherigen Aufgaben in Leitung, Verwaltung oder Patientenversor-gung die letzten Jahre ihrer beruflichen Laufbahn ausschließlich der Erforschung des Gehirns widmen wol-len. Der Stiftungslehrstuhl, für den die Stiftung eine Million Euro bereitstellt, ist bis zum Erreichen der Pensi-onsgrenze befristet und hat damit eine Laufzeit von bis zu acht Jahren. In Absprache mit der Universität er-hält der Seniorprofessor nach seinen Vorstellungen Arbeitsmöglichkeiten wie Laborräume und Personal. Auf Antrag und nach positiver Evaluation können ihm diese Möglichkeiten der Forschung auch weiter bis zu fünf Jahre nach Antritt seiner Pension bereitgestellt werden.
Der Inhaber der Seniorprofessur verpflichtet sich, mit Antritt der Seniorprofessur alle nicht ehrenamtlichen Leitungs- und Verwaltungsfunktionen der von ihm bisher geleiteten Institution aufzugeben. Diese vorzeitige Freigabe der ordentlichen Professorenstelle schafft damit dem wissenschaftlichen Nachwuchs frühzeitig den Zugang zu einer regulären Lebenszeitprofessur. Die Hertie-Stiftung versteht die Seniorprofessur damit auch als ein Mittel der Nachwuchsförderung.
Zur feierlichen Verleihung am 15. Juli geht eine gesonderte Einladung an die Presse.
Für weitere Informationen oder die Vermittlung von Interviews wenden Sie sich bitte an folgende Kontakte:
Hertie-Stiftung
Information/Kommunikation
Susanne Lehmann
Tel: (069) 6 60 75 61 72
LehmannS@ghst.de
Ludwig-Maximilians-Universität München
Kommunikation & Presse
Luise Dirscherl
Tel.: (089) 21 80-34 23
dirscherl@lmu.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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