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Wissenschaft
Die Heizung "denkt" selbstständig, Fernseher und Videorecorder kommunizieren miteinander, und die heimische Modelleisenbahn lässt sich von fast jedem Punkt der Erde aus steuern. Wer wissen will, wie das geht, kann das von Studierenden des Studiengangs Ingenieurinformatik der Universität Lüneburg erfahren. Anlässlich der Hannover-Messe präsentieren sie auf dem Stand 10a in Halle 2 aktuelle Forschungsergebnisse und stellen deren Anwendungen in den Bereichen Konsumgüter, Industrie und Gebäudetechnik vor.
Am Stand der Lüneburger Informatik finden Besucher Anwendungen "verteilter intelligenter Systeme". Was zunächst sehr theoretisch klingt, kann ungeheuer praktische Auswirkungen im täglichen Leben haben: Intelligenz ist nicht mehr ausschließlich auf einem zentralen Rechner angesiedelt, sondern auf viele unterschiedliche Geräte verteilt, die "mitdenken" und sich selbstständig miteinander abstimmen. Intelligente Chips sind in die Geräte integriert und ermöglichen es, dass diese Geräte kooperieren. Zukünftig könnte das heißen, dass sich zum Beispiel der Videorecorder mit dem Fernseher "unterhält" und eigenständig auf Programmänderungen reagiert, ohne dass der Mensch eingreifen muss. Diese Vielfalt intelligenter Kooperationen autonomer Systeme ist Forschungsgegenstand der Lüneburger Informatik.
Konkret realisiert wird eine Anwendung zum Beispiel im Rahmen der Forschungsgruppe "Dezentrale Energieeffizienz". Die Gruppe gehört zum Schwerpunktprojekt "Sustainable University" der Universität Lüneburg. Ziel ist es, den nachhaltigen Umgang mit begrenzten Energieressourcen zu fördern. Intelligente Chips in Energieverbrauchern moderner Gebäude unterstützen die Menschen bei der Reduktion des Energieverbrauchs. Gebäudesystemsteuerungen können sich dabei selbstständig schnell und energiesparend organisieren, um sich an unterschiedliche Lebens- und Arbeitsweisen der Bewohner anzupassen. "Die Geräte merken zum Beispiel, ob Menschen im Raum sind oder nicht und stellen sich entsprechend darauf ein", erläutert Professor Eckhard Bollow aus dem Bereich Automatisierungstechnik die Funktionsweise der Systeme.
Eine weitere Anwendung beschäftigt sich mit nachhaltigen Methoden der Fischereiwirtschaft. Im Rahmen einer Kooperation der Universität Lüneburg mit der Bundesforschungsanstalt für Fischerei, Institut für Fischereitechnik und Fischereiökonomie (IFF) wird ein einfaches Unterwasserfahrzeug zu einem intelligenten lernfähigen Unterwasserroboter fortentwickelt. Dieser Roboter erforscht, wie Schleppnetze verbessert werden können, um den Beifang zu verringern. "So sorgen wir dafür, dass auch nachfolgende Generationen noch Fische fangen können", erklärt Professor Bollow den Nutzen dieser Anwendung.
Neben Informationen über das Informatikstudium in Lüneburg bieten die Studierenden an ihrem Stand aber auch "Intelligente Systeme" zum Selber-Ausprobieren: Messestandbesucher können eine mit intelligenter Steuerung ausgestattete Lokomotive über das Internet steuern.
Das Messe-Team der Universität Lüneburg mit dem weiterentwickelten Unterwasserroboter: Fabian Cholew ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
regional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
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