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Wissenschaft
Die Fachhochschule Augsburg wird mit dem folgenden Projekt auf der MEDICA - Messe in Düsseldorf, vom 17. - 20. November 1999, Halle 11 Stand B 49, auf dem Gemeinschaftsstand von Bayern Innovativ vertreten sein. Dieser vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie geförderte und von Bayern Innovativ GmbH konzipierte und organisierte Messestand bietet eine hervorragende Plattform, um den Technologie-Transfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft zu intensivieren. Der Gemeinschaftsstand präsentiert eine Auswahl innovativer Neuerungen und dokumentiert eindrucksvoll, daß Bayern bestrebt ist, die Kreativität und Innovationskraft von Wirtschaft und Wissenschaft nachhaltig zu fördern. Insgesamt werden 17 Aussteller ihr Forschungspotential präsentieren.
Automatisierter Messplatz zur Messung bioelektrischer Signale
Es ist seit langem bekannt, dass sich die Akupunkturpunkte längs der aus der chinesischen Medizin bekannten Meridiane am Körper von Mensch und Tier bezüglich ihrer elektrischen Eigenschaften gegenüber ihrer Umgebung unterscheiden. So ist z.B. die elektrische Leitfähigkeit der Akupunkturpunkte so deutlich verändert, dass man mit geeigneten Messmethoden, die exakte Lage der Punkte bestimmen kann. Darüber hinaus tritt noch ein anderes Phänomen auf: Wird der Körper am Akupunkturpunkt durch ein minimales elektrisches Signal oder durch Druckaufbringung gereizt, zeigt der Verlauf des elektrischen Leitwerts ein zeitlich differenziertes Verhalten, das von erfahrenen Ärzten zur Diagnose der mit diesem Akupunkturpunkt verknüpften inneren System (z.B. Lymphsystem) ausgenutzt werden kann. Eines dieser Verfahren, die diesen Effekt ausnutzt, ist unter dem Begriff "Elektroakupunktur nach Voll (EAV)" bekannt. Bei diesen Verfahren wird jedoch oft kritisiert, dass die Messergebnisse vom testenden Arzt manipulierbar sind, und deshalb Diagnosen, die mit diesem Verfahren erstellt werden, rein zufälliger Natur sind. Außerdem ist mit dem Verfahren nach Angaben der EAV-Ärzte auch eine differenzierte Diagnose möglich, d.h., es kann durch den sog. Resonanztest in Erfahrung gebracht werden, welche äußeren Einwirkungen die Beschwerden des Patienten verursacht haben. Damit ist z.B. feststellbar, ob die Beschwerden durch eine Allergie hervorgerufen wurden und vor allem auch durch welchen Stoff diese Allergie verursacht wurde.
Ein Parameter, der bei der Messung eine große Rolle spielt, ist die Anpresskraft, mit der der Arzt den Messgriffel auf den Akupunkturpunkt drückt. Andere Einflussgrößen kann z.B. die Kommunikation mit dem behandelnden Arzt sein, der innere (seelische) Zustand des Patienten, die Temperatur im Behandlungsraum, Anwesenheit einer hübschen Sprechstundenhilfe, Einfluss elektromagnetischer Strahlung u.s.w.. Diese Einflussgrößen, die sich in jeder Arzpraxis und auch von Patient zu Patient unterschiedlich verhalten können, haben der EAV bisher versagt, wissenschaftliche Anerkennung zu erlangen. Vergleichende Studien sind nicht möglich und auch Doppelblindversuche nicht zielführend, da reproduzierende Messungen bisher nicht möglich waren.
Aus diesem Grund wurde an der FH Augsburg ein neuartiger Messgriffel entwickelt, der es erlaubt, die Auflagekraft der Elektrode exakt zu messen. Dieser Griffel wird an einer Messmaschine (Portalroboter) eingesetzt, die es reproduzierbar erlaubt, Messungen immer am gleichen Messpunkt und jeweils mit der gleichen Auflagekraft durchzuführen. Teilnahme eines Arztes bei der Durchführung der Messungen ist nicht mehr nötig, eine Beeinflussung des Patienten durch den Arzt nicht mehr möglich. Die erzielten Ergebnisse bestätigen die Reproduzierbarkeit eindeutig. Mögliche Einflussgrößen wurden identifiziert, der Nachweis der Resonanztestes steht allerdings noch aus.
Die Gruppe an der Fachhochschule Augsburg um Prof. Dr. Hans-Eberhard Schurk (Fachbereich Maschinenbau) und Prof. Dr. Bernhard Wiegele (Fachbereich Elektrotechnik) arbeitet seit einigen Jahren mit der Intern. Gesellschaft für Elektroakupunktur, Stuttgart, zusammen, mit dem Ziel, die wissenschaftlich nicht haltbaren und manchmal etwas dubiosen Erklärungsthesen und Vermutungen zur EAV zu objektivieren und auf eine saubere wissenschaftliche Basis zu stellen. Die Teilnahme an der MEDICA 99 dient diesem Ziel und soll vor allem auch Kollegen der Schulmedizin ermuntern, sich an einem solchen Projekt zu beteiligen, die Diskussion mit Ingenieuren zu suchen und neue moderne kybernetische Ansätze in die klassische Medizin aufzunehmen.
Sollten die Ergebnisse, erfolgreich sein, wie es sich heute durchaus andeutet, ist auch daran gedacht, ein automatisiertes Messsystem zu entwickeln, das eine schnelle Systemdiagnose erlaubt. Man könnte sich dann vorstellen, den "EAV-Automat" zur Erstuntersuchung einzusetzen, wie heute z.B. eine Blutdruckmessung. Damit kann der behandelnden Arzt einen ersten objektiven Überblick über den Gesundheitszustand des Patienten gewinnen.
Die FHA ist an einem Entwicklungspartner interessiert.
Ansprechpartner: Prof. Dr.-Ing. Hans-Eberhard Schurk, Vizepräsident
Dipl.-Ing. (FH) Rene Preischl
Tel.: 0821/5586-182 oder -256
Fax: 0821/5586-222
e-mail: richlich@verwaltung.fh-augsburg.de
Augsburg, den 15.11.1999
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Elektrotechnik, Energie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Maschinenbau, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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