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17.11.1999 08:00

Wissenschaftler untersuchen die Schulpolitik in Hessen

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Die Schule ist wieder Thema der Politik: "Lehrer, Eltern und Schüler sollen selbst entscheiden!" Das fordern die einen, während andere eher der Meinung sind: "Klare Vorgaben und Kontrolle durch den Staat sind nötig!" Doch wer wird es sein, der die Zukunft der Schule maßgeblich bestimmt? Diese und andere Fragen stehen im Mittelpunkt eines Forschungsprojektes an der Universität Würzburg.

    Welche Standpunkte setzen sich durch in der Diskussion um Leistung und Qualitätssicherung, um Selbstverantwortung und Gestaltungsfreiheit in der Schule? Prof. Dr. Paul-Ludwig Weinacht vom Würzburger Institut für Politische Wissenschaft will Klarheit in die komplexen Zusammenhänge dieses politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozesses bringen. Interviews mit Experten, Dokumentenrecherchen und repräsentative Befragungen sollen dabei helfen, den politischen Entscheidungsprozess über die Schulreform in Hessen von 1991 bis 1997 zu rekonstruieren. Ergebnis dieses Prozesses war dem Professor zufolge ein bundesweit beachtetes, aber auch stark kritisiertes neues Schulgesetz: Es sehe die Einrichtung teilautonomer Schulen mit stärkeren Mitsprache- und Mitbestimmungsrechten aller Schulbeteiligten und damit eine Reduzierung der staatlichen Schulaufsicht vor.

    An diesem Modell bundesdeutscher Schulpolitik will der Politikwissenschaftler den Stellenwert der Schule innerhalb der Demokratie und das "Verhältnis von Repräsentation und basisdemokratischer Partizipation" zeigen. Das heißt: Wie verhält sich die parlamentarische Verantwortung des Ministers zum Recht der Schulbeteiligten, ihre eigenen Angelegenheiten selbst zu bestimmen? Prof. Weinacht: "Die grundlegenden Auffassungen zur Funktion des Staates können sichtbar gemacht, Verfahrensweisen und Konflikte während des Prozesses aufgezeigt und die Akzeptanz und Legitimation seitens der Schulgemeinde überprüft werden."

    Die Untersuchung sei so angelegt, dass ihre Ergebnisse sowohl der Fortschreibung des hessischen Schulgesetzes wie auch der Reformpolitik anderer Bundesländer dienen. Sie verstehe sich als wissenschaftliche Politikberatung mit zukunftsweisenden Antworten auf zentrale Fragen zur Demokratisierung und zur Erhöhung der Effektivität der Schulen.

    Laut Prof. Weinacht fehlen in der Politikwissenschaft bislang derartige Analysen zur Schulpolitik. Das Projekt soll in zwei Jahren abgeschlossen sein. Es wird in Kooperation mit dem Politikwissenschaftler Prof. Dr. Gerd Hepp von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und Mitarbeitern durchgeführt. Die Thyssen-Stiftung finanziert es mit insgesamt 200.000 Mark.

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Paul-Ludwig Weinacht, T (0931) 888-4801, Fax (0931) 888-4893, E-Mail:
    l-polwiss2@mail.uni-wuerzburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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