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12.05.2006 11:28

Eine Frage des Stils

Constanze Steinke Pressearbeit
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Sprachenwissenschaftler wollen neue Zeitschriftenreihe initiieren

    Antworten auf die Frage "Stil ist überall - aber wie bekomme ich ihn zu fassen?" wollen Sprachwissenschaftler im Rahmen einer Internationalen Tagung vom 18. bis zum 21. Mai 2006 an der Universität Greifswald finden (siehe Programm). Die gemeinsam unter der Leitung von Prof. Volker Fuchs, Lehrstuhlinhaber für Französische und Italienische Sprachwissenschaft des Instituts für Romanistik der Universität Greifswald und Prof. Dr. Kerstin Störl-Stroyny vom Institut für Sprache und Kommunikation der Technischen Universität Berlin stehende Veranstaltung, möchte den facettenreichen Stilbegriff in der Sprachwissenschaft aus verschiedenen Perspektiven näher beleuchten (siehe Hintergrund). Zu den abwechslungsreichen Vorträgen sind alle Interessenten herzlich eingeladen.

    Stil ist auf verschiedene Weise fassbar, unter anderem an der Satz- und Textgestaltung, am Wortschatz, an Klangbesonderheiten, an rhetorischen Figuren, an der Befolgung oder auch Nichtbefolgung von Normen und Konventionen der Sprache und des Sprachgebrauchs, an den kommunikativen Techniken und der Argumentationsstruktur. Mit welchen Verfahren das wissenschaftlich geleitete Erfassen geschehen kann, ist ein spannendes theoretisch-methodologisches Problem.

    Mit der Tagung ist das Ziel verbunden, eine geplante Zeitschriftenreihe beim Peter Lang-Verlag zur Stil- und Variationsproblematik, vorrangig bezogen auf die romanischen Sprachen und ihre zahlreichen Varietäten zu initiieren. Die unter den Tagungsleitern stehende Redaktion möchte deshalb mit der Veranstaltung Forscherinnen und Forschern aus Deutschland, Frankreich, Österreich und Polen für eine Mitarbeit an der geplanten Publikation gewinnen. Gleichzeitig soll der wissenschaftliche Meinungsaustausch zu dieser Thematik vorangebracht und ein Beitrag romanistischer Forschung zu einem der wichtigsten Probleme der Sprache überhaupt dokumentiert werden. Es besteht insbesondere darin herauszufinden, wie man sowohl unter historischen als auch gegenwärtigen sozial konkreten Kommunikationsbedingungen am zweckmäßigsten mit Sprache umgeht.

    Hintergrund
    Der Stilbegriff in der Sprachwissenschaft entzieht sich bisher einer einhelligen Definition. Letztlich geht es um die adäquate und kreative sprachliche Umsetzung der Mitteilungsabsichten und der Thematik, die den Sprecher oder Schreiber leiten. Dabei wird er aus der Vielfalt der Ausdrucksmöglichkeiten einer Sprache auswählen und sich zwischen verschiedenen Konventionen und eigenen Gestaltungsvorstellungen bewegen. Die Sprachwissenschaft berücksichtigt gerade bei der Stilproblematik kommunikations- und literaturwissenschaftliche Ansätze und Forschungsergebnisse, wobei sie gleichzeitig eine eigene Sicht auf den Gegenstand ableitet.

    TAGUNGSPROGRAMM "Stil ist überall - aber wie bekomme ich ihn zu fassen?"
    vom 18. bis 21. Mai 2006 an der Universität Greifswald

    Donnerstag, 18. Mai 2006
    Tagungsort: Hauptgebäude der Universität, Domstr. 10, 17489 Greifswald, Eingang 3, Konzilsaal

    14.00 Uhr
    Begrüßung
    Prof. Dr. Walter Werbeck, Studiendekan der Philosophischen Fakultät

    14.30-15.30 Uhr
    Stilistik und Sprachkritik. Historische und gegenwärtige Positionen
    Jürgen Schiewe, Greifswald
    Stilkonzepte im Epochenumbruch. Zwischen Sprachphilosophie der Aufklärung und Kunstverständnis der Romantik
    Reinhard Bach, Greifswald

    15.30-16.00 Uhr
    Kaffeepause

    16.00-18.00 Uhr
    Der Stilbegriff zwischen normativer Poetik und literaturkritischem Diskurs
    Renate Schlüter, Rostock
    Stilvariationen des französischen Symbolismus
    Stefanie Petzold, Greifswald
    El siglo de las abreviaciones: los libros de estilo y la norma ante su invasión
    Isabel Gil, Stuttgart

    Freitag, 19. Mai 2006
    Tagungsort: Hauptgebäude der Universität, Domstr. 10, 17489 Greifswald, Eingang 3, Konzilsaal

    09.00-10.30 Uhr
    Grammatik und Stilistik. Zu Ursprung und Rezeption der Stilistikkonzeption von Charles Bally Klaus Hunnius, Berlin
    Was kann eine Mikrofunktionsanalyse leisten?
    Gerd Wotjak, Leipzig
    Les " Exercices de style ". R. Queneau : l'affaire des styles
    Virginie Brager, Bamberg

    10.30-11.00 Uhr
    Kaffeepause

    11.00 Uhr-12.30 Uhr
    Stil und Variation - Versuch einer Abgrenzung. Mit Beispielen aus romanischen Sprachen
    Kerstin Störl-Stroyny, Berlin
    Sprachstil und Varietäten in Mauritius
    D.W. Jean-François Burmeister, Berlin
    Le style polyphonique, fruit du contact des langues dans l'espace transfrontalier du Rhin supérieur. Illustration : littérature et langue quotidienne
    Albert Hudlett, Mulhouse

    12.30 Uhr-15.00 Uhr
    Mittagspause

    15.00 Uhr-17.30 Uhr
    Zur Instrumentalisierung kindersprachlicher Varietäten in Texten für Erwachsene
    Christian Schmitt, Bonn
    Paraphrasierungen: die Periphrase als Stilmittel
    Volker Fuchs, Greifswald
    Tropen als Stilmittel: kognitive Erklärung und pragmatische Funktionen
    Gerda Hassler, Potsdam
    Bilder- und Registerproblematik in der vergleichenden Phraseologie Spanisch-Deutsch
    Emilio Toledo, Warschau

    19.00 Uhr
    Gemeinsames Abendessen im Restaurant "Der Alte Fritz", Am Markt

    Sonnabend, 20. Mai 2006
    Tagungsort: Institut für Romanistik, Robert-Blum-Str. 13, 17487 Greifswald

    09.00-10.30 Uhr
    Der gefühlsbesetzte Stil
    Silke Jahr, Greifswald
    Zur sprachlichen Gestaltung deutscher und englischer Diskussionsbeiträge in öffentlichen Internetforen
    Sonja Kleinke, Berlin
    Stil unter interkultureller Perspektive in der Textsorte "Wissenschaftlicher Artikel"
    Nadine Rentel, Duisburg

    10.30-11.00 Uhr
    Kaffeepause

    11.00 Uhr-13.00 Uhr
    Interkulturelle Aspekte des Stils in den Text-Bild-Beziehungen in der Zeitschriftenwerbung
    Nadine Borowicki, Düsseldorf
    Stilphänomene in der Wortbildung
    Peter Handler, Wien
    Un aspect du style de Pascal : l'emploi des verbes savoir et connaître dans les Pensées
    Hugues Picavez, Szczecin
    Les ateliers littéraires comme lieu de travail du style de l'expression écrite chez les apprenants du français langue étrangère
    Beata Klebeko, Szczecin

    15.00 Uhr
    Stadtrundgang/Klosterruine/Wiecker Hafen

    Sonntag, 21. Mai 2006
    Ausfahrt auf den Greifswalder Bodden mit einem Traditionssegler

    Ansprechpartner an der Universität Greifswald
    Philosophische Fakultät
    Institut für Romanistik
    Lehrstuhl für Französische und Italienische Sprachwissenschaft
    Prof. Dr. Volker Fuchs
    Robert-Blum-Straße 13, 17487 Greifswald
    T +49 3834 86-31 36
    F +49 3834 86-31 34
    E fuchs@uni-greifswald.de
    http://www.uni-greifswald.de/~romanist/
    http://www.uni-greifswald.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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