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Fachhochschulen locken mehr Abiturienten an als jemals zuvor
Zu HIS-Kurzinformation A7/99
Rekordhöhe hat der Anteil der Abiturienten erreicht, die das Studium an einer Fachhochschule aufnehmen. Das geht aus dem Projektbericht "Studienanfänger in Deutschland - Studienbeginn im Wintersemester 1998/99" des Hochschulinformationssystems (HIS) hervor. Ursachen für diesen Trend sind der steigende Anteil von Abiturienten an den Studienanfängern, aber auch die sinkende Studierneigung von Schulabsolventen mit Fachhochschulreife.
Nach der jüngsten der seit 1983 durchgeführten HIS-Studienanfängerbefragungen sind 55 Prozent der Studienanfänger des Wintersemesters 1998/99 an Fachhochschulen Abiturienten. Dies ist der höchste Anteil seit Bestehen dieser Hochschulart - 1975 lag der Abiturientenanteil hier lediglich bei 19 Prozent. Und die Anziehungskraft der Fachhochschulen ist noch größer: Inzwischen wählen zwar erst 18 Prozent der Studienanfänger mit allgemeiner Hochschulreife ein Fachhochschulstudium, weitere 20 Prozent von ihnen, die ein Universitätsstudium begonnen haben, haben aber die Fachhochschulausbildung ernsthaft in Erwägung gezogen. Das Potential der Fachhochschulen liegt damit bei 38 Prozent aller studierwilligen Abiturienten.
Die Tatsache, daß sich bei den erweiterten Möglichkeiten, die durch die allgemeine Hochschulreife eröffnet werden, immer mehr Abiturienten für die Fachhochschule entscheiden, spricht dafür, daß Fachhochschulen im Urteil von Abiturienten - vor allem im Hinblick auf Berufschancen - zunehmend als "gleichwertig" zu den Universitäten gesehen werden.
Weitere Einzelergebnisse:
· Stagnierende Studienanfängerzahl: Die Studienanfängerzahlen im Studienjahr 1998/99 (insgesamt 218.700) stagnieren praktisch gegenüber 1996/97 (218.900). Eine Zunahme ist lediglich bei der Zahl der Studienanfängerinnen an Fachhochschulen (von 23.500 auf 26.400) zu beobachten.
· Konsolidierung bei Ingenieurwissenschaften: Nach den tiefen Einbrüchen seit Beginn der 90er Jahre (von über 90.000 Studienanfängern 1990 auf unter 40.000 1997) auf dem jetzt erreichten niedrigen Niveau konsolidiert: 1998/99 haben erstmals wieder mehr Studienanfänger - insbesondere Frauen - dieses Studium gewählt als im Jahr zuvor.
· Frauenanteil auf Rekordhöhe: Mit 49 Prozent (absolut: 104.600) ist der höchste je zu beobachtende Frauenanteil unter den Studienanfängern erreicht. Erneut haben dabei an den Universitäten mit 52 Prozent mehr Frauen als Männer ein Studium begonnen.
· Abnehmender Trend zur Doppelqualifikation: Nur noch gut ein Viertel (26 Prozent) der Studienanfänger hat zuvor eine Berufsausbildung absolviert; 1993 waren es noch zwei Fünftel. Hauptursache ist die Halbierung des Anteils derer, die vor dem oder während des Erwerbs der Hochschulreife eine Ausbildung abgeschlossen haben; der Anteil mit Berufsausbildung zwischen Schule und Studium blieb allerdings so gut wie konstant.
· Als wichtigste Studienfinanzierungsquelle treten mittelfristig eigene Erwerbstätigkeit und Zuwendungen der Eltern zunehmend an die Stelle von BAföG.
· Studienanfänger wohnen immer häufiger in eigener Wohnung bzw. Wohngemeinschaft, immer seltener bei den Eltern.
Grundlage des HIS-Projektberichts ist die Befragung von etwa 9000 Studienanfängern des Wintersemesters 1998/99 an den Universitäten und Fachhochschulen. Seit 1983 hat das HIS diese Erhebung regelmäßig durchgeführt.
Möchten Sie mehr über diese Studie wissen, so wenden Sie sich bitte an Herrn Dr. Karl Lewin.
Möchten Sie mehr über das HIS wissen, so suchen Sie im Internet unter http://www.his.de.
Nähere Informationen: Dr. Karl Lewin, HIS Hannover, Tel. (0511) 1220-215
Bei Abdruck Belegexemplare erbeten an:
Elfriede Ziegert, HIS Hochschul-Informations-System GmbH,
Postfach 2920
30029 Hannover
Tel. (0511) 1220-236
Fax (0511) 1220-250
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Forschungsergebnisse, Studium und Lehre
Deutsch
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