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22.05.2006 10:38

Czernowitz in den deutsch-rumänischen Kulturbeziehungen

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Tagung des Deutschen Balkanromanistenverbandes am 26./27. Mai an der Universität Jena

    Jena (22.05.06) Die Bukowina, in deutsch auch Buchenland genannt, ist ursprünglich ein Teil des rumänischen Fürstentums Moldau gewesen. 1775 wurde das Gebiet österreichisch, 1918 wieder rumänisch, nach dem Zweiten Weltkrieg sowjetisch und später ukrainisch. Diese wechselvolle Geschichte führte dazu, dass hier lange Rumänen, Ukrainer, Deutsche, Juden und Polen nicht nur neben-, sondern miteinander gelebt haben - vor allem in der Hauptstadt Czernowitz. "Daraus ist so etwas wie ein ,Mythos Czernowitz' entstanden, sagt Prof. Dr. Wolfgang Dahmen von der Universität Jena. Deutschlands einziger Rumänistik-Professor verweist aber darauf, dass die Sprach- und Kulturlandschaft der Bukowina seit dem Zweiten Weltkrieg um einiges ärmer geworden ist. Stammten aus Czernowitz früher Schriftsteller wie Paul Celan, Rose Ausländer und Alfred Margul-Sperber, so ist von dieser Hochkultur heute nur noch wenig zu spüren.

    Den ehemaligen und heutigen Kulturleistungen spürt vom 26.-27. Mai ein Kolloquium in den Rosensälen der Universität Jena (Fürstengraben 27) nach, das von Prof. Dahmen mit organisiert wird. "Czernowitz in den deutsch-rumänischen Kulturbeziehungen" lautet der Titel der öffentlichen Tagung, zu der Teilnehmer aus ganz Deutschland sowie mehrere Czernowitzer erwartet werden.

    Im Mittelpunkt des Kolloquiums stehen die Berührungen zwischen der deutschen und der rumänischen Kultur in Czernowitz und allgemein in der Bukowina. Dazu werden neue Erkenntnisse vorgetragen u. a. über die Entwicklung der deutschen Gemeinde und der deutschen Schulen in Czernowitz in der Zwischenkriegszeit, über deutsche Romanisten, die an der Czernowitzer Universität gelehrt haben, sowie über deutsche Schriftsteller und deren Übersetzungen aus der rumänischen Literatur.

    Erwartet wird zur Jenaer Tagung auch der derzeitige Botschafter Rumäniens in Österreich Prof. Dr. Andrei Corbea-Hoisie. Organisatoren sind neben dem Institut für Romanistik der Universität Jena der Deutsche Balkanromanistenverband in Zusammenarbeit mit dem Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde Tübingen und dem Bukowina-Institut Augsburg. Die Tagung wird von der Donauschwäbischen Kulturstiftung des Landes Baden-Württemberg finanziell unterstützt.

    Kontakt:
    Dr. Victoria Popovici
    Institut für Romanistik der Universität Jena
    Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 944663
    E-Mail: rumaenisch@uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de/Programm-page-92895.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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