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Wissenschaft
Studierende der Psychologie der Universität Jena organisieren Podiumsdiskussion am 30. Mai
Jena (24.05.06) Erfurt, 26. April 2002, kurz nach 11 Uhr. Im Gutenberg-Gymnasium läuft der damals 19-jährige Robert Steinhäuser Amok. Dreizehn Lehrer, zwei Schüler und ein Polizist fallen ihm zum Opfer. Gut vier Jahre nach der Bluttat wollen Studierende der Psychologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit damals Beteiligten ins Gespräch kommen. Sie laden am 30. Mai um 18.30 Uhr zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion mit dem Titel "Amoklauf am Gutenberg-Gymnasium: Krisenintervention und Krisenmanagement aus Sicht verschiedener Professionen" ein. Die Veranstaltung findet im Hörsaal 4 in der Carl-Zeiß-Straße 3 statt.
"Der Erfurter Amoklauf stellte Pädagogen, Polizisten und Psychologen vor eine zumindest in Deutschland noch nie da gewesene Situation", erinnert Christiane Jäckel, Sprecherin des Fachschaftsrats Psychologie, der die Podiumsdiskussion organisiert hat. "Schließlich musste eine Vielzahl an Opfern umgehend medizinisch vor allem aber auch psychologisch versorgt werden", so Christiane Jäckel, die selbst im sechsten Semester Psychologie studiert. Doch wie waren die Beteiligten auf diese Situation vorbereitet? Wie sah die psychologische Arbeit vor Ort aus und was konnte aus der Situation für künftiges Krisenmanagement gelernt werden?
Diese und ähnliche Fragen werden im Rahmen der Podiumsdiskussion erörtert. Dazu geben die Referenten zunächst einen kurzen Erfahrungsbericht ab und stellen sich anschließend der Diskussion. So schildert der Leiter der Polizeiinspektion Jena, René Treunert, wie die psychologische Betreuung der Opfer im Rahmen des Polizeieinsatzes vor Ort ablief. Der Psychologe Sebastian Prüfer (Pro Familia Erfurt, Integrative Familienberatungsstelle) war Bezugstherapeut am Gutenberg-Gymnasium und wird über seine Arbeit mit den betroffenen Schülern berichten. Anschließend gibt Prof. Dr. Rainer K. Silbereisen, Inhaber des Lehrstuhls für Entwicklungspsychologie der Universität Jena, einen aktuellen Überblick über den Stand der Forschung zu Möglichkeiten und Grenzen der psychologischen Intervention im Rahmen derartiger Krisen. Prof. Silbereisen hat selbst zur psychologischen Erstbegutachtung von überlebenden Opfern des Amoklaufs beigetragen. Die Diskussion, zu der bis zu 100 Teilnehmer erwartet werden, moderiert Prof. Dr. Melanie Steffens, Leiterin der Abteilung für Psychologie (Nebenfach): Schwerpunkt Soziale Kognition und Kognitive Psychologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Kontakt:
Christiane Jäckel
Sprecherin Fachschaftsrat Psychologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Am Steiger 3 / Haus 1
Tel.: 03641 / 945100
Fax: 03641 / 945102
E-Mail: c.jaeckel[at]vz101.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Psychologie
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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