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23.05.2006 13:40

Ein scharfer Blick auf die Gesellschaft

Dr. Helge Möller Hochschulkommunikation
Universität Flensburg

    Von São Paulo in den hohen Norden - Prof. Dr. Sérgio Costa, Soziologe und Ökonom, lehrt und forscht zwei Semester lang an der Universität Flensburg.

    Gesellschaften ändern sich. Es gibt Tendenzen, Strömungen und neue Richtungen, die sie einschlagen. Sie zu erforschen ist die Aufgabe der Soziologie, und dieser Aufgabe widmet sich Prof. Dr. Sérgio Costa. Dabei ist sein Blick auf die deutsche und die europäische Gesellschaft ein Blick von innen und außen gleichermaßen. Viele Jahre lang arbeitete er sowohl in seinem Heimatland Brasilien als auch in Deutschland, genauer an der Freien Universität Berlin. Dort hat er sich während der Promotion mit den Themen Demokratisierung und Bürgerbeteiligung befasst, während der Habilitation unter anderem mit kulturellen Differenzen in Demokratien.

    Deutschland - für ihn das Land der kritischen Öffentlichkeit. Aufgrund des hohen Bildungsniveaus und einer ausgeprägten Medienlandschaft falle es den Menschen leicht, sich zu informieren. Das mache sie zu kritischen Begleitern der gesellschaftlichen Entwicklung. Auch wenn es heutzutage Phasen gäbe, in denen das Vermögen der Öffentlichkeit kritisch Dinge zu betrachten, Grenzen zeige, so Costa. So ist für ihn eine der wichtigsten Leistungen der Sozialwissenschaft: Der Gesellschaft dabei helfen, über sich selbst zu reflektieren - mittels neuer Forschungsergebnisse, öffentlicher Stellungnahmen aber auch durch reflexionsfördernde Lehrkonzepte. Und von diesen profitieren die Studentinnen und Studenten der Vermittlungswissenschaften und des internationalen Managements. "Den Studierenden geben wir die Werkzeuge auf den Weg, mit denen sie die Gesellschaftsprobleme begrifflich erfassen und Diskussionen kritisch begleiten können."

    Die europäisch-lateinamerikanischen Beziehungen sind ein Forschungsschwerpunkt von Prof. Dr. Sérgio Costa. Denn sie sind ein Beispiel für Beziehungen in einer Weltgesellschaft zwischen Regionen mit unterschiedlichen Entwicklungsvoraussetzungen. Forschungspartner ist Prof. Dr. Hauke Brunkhorst, Institut für Soziologie, Universität Flensburg. "Wir untersuchen die gesellschaftlichen Verbindungen zwischen Norden und Süden, wir beschreiben die Rolle, die etwa Brasilien als Schwellenland und Deutschland als Industrienation in der neuen Weltgesellschaft einnehmen."

    Beide Staaten können voneinander lernen. Als großes Gut, was zu exportieren sich lohnt, empfindet der 44-Jährige die Rechtstaatlichkeit in Deutschland, auf die sich alle gesellschaftlichen Gruppen, arm und reich, berufen können. "Eine bewundernswerte Leistung, was hier nach dem Krieg aufgebaut wurde!" Und umgekehrt? Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft leben in Brasilien. "Die dortige Integration von Immigranten war und ist besser als in Europa", sagt Costa. Eine grundsätzlich andere Herangehensweise macht der Soziologe für das Gelingen der Integration in Brasilien verantwortlich. Man schaut dort auf gemeinsame gesellschaftliche und politische Ziele; nicht die kulturellen Differenzen werden betont.

    Prof. Dr. Sérgio Costa ist unter anderem Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft deutscher Lateinamerikaforschung und Mitglied des European Union-Latin American Relations Observatory. Zu Einschätzungen, die die Gesellschaft Brasiliens und Lateinamerikas betreffen, aber auch zu Fragen des interkulturellen Zusammenlebens steht Prof. Dr. Sérgio Costa gern zur Verfügung.

    Kontakt:
    Prof.- Dr. Sérgio Costa, Institut für Soziologie, Universität Flensburg, Tel.: 0461 - 805 - 2625, E-mail: sergio.costa@uni-flensburg.de
    Dr. Helge Möller, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 0461 - 14 44 916, E-mail: presse@uni-flensburg.de


    Bilder

    Prof. Dr. Sergio Costa
    Prof. Dr. Sergio Costa

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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