idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
26.11.1999 15:55

Naturwerkstein-Kataster für den Landkreis Merzig-Wadern fertiggestellt

Claudia Brettar Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Im Rahmen eines Projektes, das vom Institut für Steinkonservierung e.V. in Mainz getragen wird, hat jetzt die Fachrichtung Physische Geographie und Umweltforschung der Saar-Uni ein Naturwerkstein-Kataster für den Landkreis Merzig-Wadern erstellt. Das Kataster gibt Auskunft über das Vorkommen aller Natursteine in diesem Bereich, die etwa zur Renovierung von Kultur- und Geschichtsdenkmälern verwendet werden können.
    Nachdem für den Kreis Kusel die Ergebnisse seit 1993 vorliegen, ist dies das zweite Kataster, das die Fachrichtung erarbeitet hat. Entsprechende Untersuchungen für den Landkreis St. Wendel sind bereits angelaufen.

    Will man ein historisches Bauwerk ganz oder teilweise wiederaufbauen oder es restaurieren, stellt sich u.a. das Problem des Baumaterials. Damit die Restaurierung einer alten Steinbrücke oder einer Burg authentisch wirkt,
    muss erst einmal geprüft werden, welche Steine benutzt wurden, woher sie stammen und welche Eigenschaften sie haben. Entscheidend ist, ob man solche Steine für den Bau wiederfinden kann oder welcher Stein der beste Ersatz wäre. Dabei gibt es für jede Region auch typischer Weise verwendete Steine: Besonderheiten an der Saar sind etwa der rot-weiße Sandstein oder der "goldene Stein von Metz", aus dem z.B. Schloss Halberg erbaut wurde.
    Das Institut für Steinkonservierung e.V., eine gemeinsame Einrichtung der staatlichen Denkmalpflege Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Saarland, organisiert eine systematische Bestandsaufnahme aller in den vier Bundesländern vorkommenden Natursteine.
    Nachdem 1993 ein Naturwerkstein-Kataster für den Kreis Kusel fertiggestellt worden war, hat die Fachrichtung Physische Geographie und Umweltforschung der Saar-Uni jetzt für den Landkreis Merzig-Wadern alle natürlichen Bausteine, so genannte Naturwerksteine, aufgespürt, inventarisiert und chemisch und physikalisch untersucht. Hierfür wurden vorbereitend unzählige Quellen - vor allem auch historische Literatur und Karten sowie Luftbilder - ausgewertet. Es folgten vor Ort die Erforschung von 420 "verdächtigen" Stellen, die Steinbrüche oder Bauwerke vermuten ließen, und Untersuchungen von Proben im Labor. Schließlich wurden die Ergebnisse ausgewertet, zusammengefasst und archiviert. Das Ergebnis: 200 Objekte wurden erfaßt, darunter 34 Bauwerke.
    Weitergeholfen hat das Kataster bereits: Bei der Renovierung der ottonischen Marienkirche der Stadt Mettlach (bekannt als "Alter Turm") konnte Dank des Naturwerksteinkatasters genau der richtige Stein gefunden werden, der sonst auf dem Markt nicht erhältlich ist.
    Die Arbeiten an einem dritten Kataster für den Landkreis St. Wendel sind zwischenzeitlich angelaufen.

    Das Naturwerkstein-Kataster ist vor allem für Zwecke der staatlichen Denkmalpflege vorgesehen, bei privaten Nachfragen können die Kenndatenblätter jedoch auch eingesehen werden.
    (Zum Landkreis Merzig-Wadern zählen: Saarlouis, Hemmersdorf, Lebach, Reimsbach, Merzig, Perl, Wadern, Losheim, Freudenburg, Kirf und Hermeskeil)

    Sie haben noch Fragen? Dann setzen Sie sich bitte mit Herrn Dr. Arne Mihm in Verbindung: 06897/798-235


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).