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30.05.2006 10:33

Das Ende des Alten Reiches im Ostseeraum

Sabine Köditz Hochschulkommunikation
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald

    Presseinformation
    "Das Ende des Altes Reiches im Ostseeraum - Internationales Symposium des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs beleuchtet 1806 aus norddeutscher und skandinavischer Perspektive"

    Vor 200 Jahren wurde das Heilige Römische Reich Deutscher Nation aufgelöst - Kaiser Franz II. legte die Krone nieder, die Reichsinstitutionen stellten ihre Arbeit ein, und ein knapp 900 Jahre andauerndes Kapitel deutscher Geschichte ging zu Ende. Hauptverantwortlich dafür waren das Vordringen Napoleons nach Mitteleuropa, der preußisch-österreichische Dualismus im Streben um die Vormachtstellung im Reich und die eigenen Interessen der kleineren Territorien im Südwesten. Abgesehen von der Beteiligung Preußens gab es dabei zunächst kaum Berührungspunkte mit Nord- und Nordostdeutschland.
    Doch während den im Südwesten des Reiches gelegenen Territorien dessen Auflösung ein gewisses Maß an staatlicher Souveränität innerhalb des Rheinbundes unter Napoleons Kontrolle verschaffte, wehrten sich die fremden Reichsstände Dänemark und Schweden in ihren Reichsbesitzungen am Südrand der Nord- und Ostsee gegen den drohenden Machtverlust. Schließlich führte die schwedische Krone Mitte 1806 die eigene Staatsverfassung in Schwedisch-Pommern ein, um dieses noch enger an das nordische Königreich zu binden. Aber das Vordringen Napoleons ließ sich nicht aufhalten - am Beginn des Jahres 1807 standen französische Truppen in Greifswald und belagerten die in Stralsund verschanzten Schweden, die im Frühjahr 1807 ihren letztlich aussichtslosen Kampf um den Erhalt ihrer Reichsbesitzungen aufgeben mussten.
    Das internationale Symposium "Das Ende des Alten Reiches im Ostseeraum" des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs untersucht vom 8. bis 10. Juni 2006 die historischen Vorgänge in Norddeutschland um 1806. Nach einem Überblick über das europäische Mächtesystem um 1800 beschäftigen sich die Historiker aus Skandinavien und Deutschland mit der Reaktion der europäischen Staaten und deutschen Territorien auf das Reichsende. Daneben wird die Wahrnehmung dieses Ereignisses in skandinavischen und deutschen Zeitungen sowie durch verschiedene Berufsgruppen (zum Beispiel die norddeutschen Reichstagsgesandten und die Greifswalder Professoren) behandelt.
    Zu den Vortragenden gehören Heinz Duchhardt (Mainz), Torsten Riotte (London), Jan Kusber (Mainz), Michael Bregnsbo (Odense), Wolfgang Burgdorf (München), Holger Böning (Bremen) und Andreas Önnerfors (Lund).
    Die von Professor Dr. Michael North (Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald) geleitete Tagung zieht eine Zwischenbilanz des Pilotprojekts "1806". Sie wird im Rahmen des Projekts finanziell gefördert von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Essen.
    Die Tagung beginnt am Donnerstag, dem 8. Juni 2006, um 9 Uhr. Sie steht allen Interessierten offen. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine vorherige Anmeldung per E-Mail wird erbeten (riemerro@uni-greifswald.de).
    Für Rückfragen zur Tagung steht Herr Professor North, Telefon 03834 86-3309, gerne als Ansprechpartner zur Verfügung.

    Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald
    Martin-Luther-Straße 14, D-17489 Greifswald
    Telefon 03834 86-19001


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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