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Wissenschaft
"Vielfältige Formen von Widerstand"
Tübinger Studenten veröffentlichen Forschungsergebnisse zur Revolution 1848/49 in Hall und Hohenlohe
Daß in Seminaren Forschungsergebnisse nicht nur gelehrt, sondern auch produziert werden, bewiesen nun acht Studenten des Instituts für Geschichtliche Landeskunde der Universität Tübingen. Nach einem Hauptseminar "Die Revolution von 1848/49 in Hall und Hohenlohe" im Wintersemester 1996/97 unter der Leitung von Prof. Sönke Lorenz und Dr. Sonja-Maria Bauer betrieben die Studenten über mehrere Semester hinweg intensive Literatur- und Archivrecherche. Mit dem Blick auf das 150. Gedenkjahr der Revolution 1848/49 beschäftigten sie sich besonders mit den revolutionären Ereignissen in Hall und Hohenlohe. Beide Orte spielten in den Revolutionsjahren eine wichtige Rolle und beeinflußten auch die politische Entwicklung auf Landesebene entscheidend mit.
In dem nun vorliegenden Buch "Die Revolution von 1848/49 in Hall und Hohenlohe" präsentieren die jungen Geschichtswissenschaftler die Ergebnisse ihrer Nachforschungen und können dabei auch neue Erkenntnisse in der Lokal- und Regionalgeschichte dieses Raums aufzeigen. Das Projekt und das im Verlag Stadtarchiv Schwäbisch Hall erschienene Buch werden
am 8. Dezember, um 20.15 Uhr, im Neuphilologicum, Wilhelmstr. 50, in Raum 037,
der Öffentlichkeit vorgestellt. Hierzu sind die Vertreter der Medien herzlich eingeladen.
Die einzelnen Abschnitte des Buches umfassen ein breites Spektrum der landesgeschichtlichen Forschung. So beschäftigen sich zwei Beiträge mit der vollendeten Ablösung der Feudallasten, die den letzen Anstoß für die endgültigen Beseitigung der feudalen Abhängigkeit gab. Ein Beitrag zum Vereinswesen in Schwäbisch Hall zeigt auf, wie schnell die Bevölkerung sich in politischen Vereinigungen organisierte. Aber auch dem wirtschaftlichen und sozialem Hintergrund wird Rechnung getragen. Die vielfältigen Formen von Widerstand gegen staatliche und "quasi"-staatliche Autoritäten und ein Beitrag zu Juden in Hohenlohe im Vormärz und der Revolution runden das Forschungsprojekt ab. Der letzte Beitrag behandelt die Zeit nach der Revolution, in der drei verfassungsgebende Landesversammlungen die Aufgabe hatten, die württembergische Verfassung unter den Vorgaben der Paulskirche zu reformieren. Obwohl die Revolution scheiterte zeigt dieser Beitrag, daß die Ideen und Forderungen der Revolution auch nach 1848/49 noch breite Zustimmung in Baden-Württemberg fanden.
Im Rahmen des Projektes konnten die Studierenden Studium und wissenschaftliche Forschung verbinden und erste Erfahrungen mit der Präsentation von Forschungsergebnissen in der Öffentlichkeit sammeln. Dies verlangte ein hohes Maß an Engagement und Zeitaufwand, bot den jungen Geschichtswissenschaftlern aber zugleich die einmalige Möglichkeit, über das theoretische Studium hinaus praktische Erfahrungen für das zukünftige Berufsfeld zu sammeln.
Nähere Informationen:
Prof. Dr. Sönke Lorenz
Dr. Sonja-Maria Bauer
Institut für Geschichtliche Landeskunde
Tel.: (07071) 29-72387
Email: bauer-muenchingen@t-online.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
überregional
Forschungsergebnisse, Studium und Lehre
Deutsch
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