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Romantiker und Professor, Hofhistoriograph und "Zizerone", unermüdlicher Publizist und leidenschaftlicher Akteur im Heidelberger Romantikstreit - Ausstellung im Universitätsmuseum vom 8. Juni bis 16. Juli
1804 bis 1808 erlebte die Romantik in Heidelberg mit dem Dichterkreis um Clemens Brentano und Achim von Arnim oder dem "eleusischen Bund" Joseph von Eichendorffs ihre Blütezeit. Dies belegen zahlreiche Veranstaltungen des Heidelberger Romantik-Jahres 2006.
Aloys Schreiber (geb. 1761 in Bühl, gest. 1841 in Baden-Baden) gehört zu den eher unbekannten Protagonisten der Heidelberger Romantik. Darum widmet ihm der Heidelberger Geschichtsverein in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Heidelberg eine eigene Ausstellung. Der Blick auf sein vielfältiges Wirken in allen Bereichen der Kunst und auf das literarische Werk ermöglichen es, neue Facetten und Aspekte der kulturellen Aufbruchsstimmung um 1800 zu entdecken.
Aloys Schreiber lehrte von 1805 bis 1813 Ästhetik an der 1803 neu organisierten Ruprecht-Karls-Universität. Hier arbeitete er mit den jungen Romantikern Achim von Arnim und Clemens Brentano zusammen und sammelte Lieder für den zweiten Band von "Des Knaben Wunderhorn". 1806 bis 1808 gab er die "Badische Wochenschrift" im Verlag Mohr und Zimmer heraus. Freundschaftlich verbunden war er mit dem Dichter Johann Peter Hebel, mit dem Philologen Johann Heinrich Voß und dessen Sohn Heinrich Voß sowie mit dem badischen Baumeister Friedrich Weinbrenner. Im Heidelberger Romantikstreit trat Aloys Schreiber im Sommer 1808 entschieden für die Klassizisten um Johann Heinrich Voß auf und galt den Romantikern damit als Anhänger der "Partei Voß".
Neben einer kaum übersehbaren Menge an Publikationen verfasste Aloys Schreiber, lange vor seinem berühmten Kollegen Karl Baedeker, eine beachtliche Zahl von Reisehandbüchern. 1813 berief ihn der Großherzog als Hofhistoriograph nach Karlsruhe. Seinen Ruhestand verbrachte Aloys Schreiber ab 1826 in seiner Heimat Baden-Baden, "Zizerone von dort" hatte ihn Brentano schon 1806 genannt.
Die Ausstellung führt ein in das vielfältige Wirken von Aloys Schreiber. Sie zeigt seine Tätigkeit als Ästhetikprofessor genauso wie sein Schaffen als Literat und Dichter, als Sammler von Sagen und Bräuchen oder als Volksbildner. Zudem lotet die Ausstellung Schreibers Standpunkt im Romantikstreit um 1808 aus und präsentiert Werke aus Schreibers Kupferstichsammlung.
Zur Ausstellung erscheint ein umfassender Katalog (Verlag Regionalkultur, Preis: 9,90 Euro).
Auf einen Blick:
Aloys Schreiber (1761 - 1841) - Der Romantiker in der "Partei Voß"
Ausstellungsort:
Universitätsmuseum, Grabengasse 1, 69117 Heidelberg (Alte Universität am Universitätsplatz)
Ausstellungsdauer:
8. Juni 2006 bis 16. Juli 2006, dienstags bis sonntags, 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Ausstellungseröffnung:
Mittwoch, 7. Juni um 17.00 Uhr
Eintritt:
Kombiticket für Studentenkarzer, Universitätsmuseum und Alte Aula: Erwachsene: 2,50 EUR, erm. 2,00 EUR, mit Heidelberg Card freier Eintritt
Begleitprogramm
Führungen:
Jeweils dienstags, 15.00 Uhr, Dauer: etwa 1 Stunde, Kosten: im Eintrittspreis inbegriffen.
Aloys-Schreiber-Soiree
Am 21. Juni findet in der Alten Aula um 20.00 Uhr eine Soiree mit Liedern und Balladen nach Texten von Aloys Schreiber unter anderem von Franz Schubert und Carl Loewe sowie Rezitationen aus den literarischen Werken Schreibers statt. Am 21. Juni um 19.00 Uhr bietet der Heidelberger Geschichtsverein für Gäste der Soiree eine Führung durch die Ausstellung an. Eintritt für die Soiree: 5,00 Euro
Mit freundlicher Unterstützung des Freundeskreis für Archiv und Museum der Universität Heidelberg.
Veranstalter
Heidelberger Geschichtsverein in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Heidelberg im Rahmen des Literatursommers 2006 "Im Spiegel der Romantik" der Landesstiftung Baden-Württemberg.
Weitere Informationen und Fotomaterial bei:
Julia Scialpi
c/o Kulturamt der Stadt Heidelberg
Haspelgasse 12
69117 Heidelberg
Tel.: 06221 / 58-33000
Fax: 06221 / 58-33490
kulturamt@heidelberg.de
http://www.heidelberg.de
Rückfragen von Journalisten auch an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
http://www.uni-heidelberg.de/presse
Irene Thewalt
Tel. 06221 542311, Fax 542317
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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