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Wissenschaft
Das Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn (IHÖG) hat erhöhte Konzentrationen perfluorierter Tenside (PFT) in der Ruhr sowie in der Möhne gefunden und die zuständigen Behörden informiert. Die Humantoxizität ist derzeit nicht abschließend geklärt. PFT werden in der Natur nur sehr langsam abgebaut und auch in Kläranlagen nur bedingt entfernt.
Seit März diesen Jahres führt das Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn eine wissenschaftliche Studie zum Vorkommen von PFT in unterschiedlichen Oberflächenwässern Deutschlands durch. Dabei konnten die Wissenschaftler auffallend erhöhte Konzentrationen in der Ruhr nachweisen. Folgeuntersuchungen im April und Mai ergaben, dass entlang der Ruhr sowie auch in anderen Oberflächengewässern des Ruhreinzugsgebietes die Konzentration dieser Substanzen im Vergleich zu anderen Oberflächengewässern z.T. deutlich erhöht ist. Mittlerweile konnten die Substanzen in unterschiedlichen Konzentrationen auch in Trinkwässern nachgewiesen werden. Es besteht jedoch keine akute Gesundheitsgefährdung- auch nicht durch den Genuss von Trinkwasser Gemeinsam mit den beteiligten Behörden (Umweltbundesamt, Bezirksregierung Arnsberg, Landesinstitut für den Öffentlichen Gesundheitsdienst NRW, Fachdienste der Kreise Soest und Hochsauerland) und Institutionen wird intensiv nach Quellen für die Verunreinigung gesucht.
Bei PFT handelt es sich um sehr stabile Verbindungen, die u.a. bei der Verarbeitung von Gebrauchsgegenständen, bei der Herstellung von Fluorpolymeren (z.B. PTFE), bei der Papierveredelung, in Feuerlöschmitteln und in Reinigungsmitteln eingesetzt werden. Sie sind durch Aufbereitungsverfahren aus Gewässern nur bedingt zu eliminieren. Mittlerweile sind diese Substanzen ubiquitär verbreitet.
Derzeit wird international untersucht, welche Risiken von dieser Substanzgruppe für den Menschen ausgehen. In Übereinstimmung mit dem Umweltbundesamt sowie dem Hygiene-Institut des Ruhrgebiets wird davon ausgegangen, dass derzeit keine akute Gesundheitsgefährdung besteht - auch nicht durch den Genuss von Trinkwasser.
In Kürze wird das Umweltbundesamt darüber informieren, welche Konsequenzen sich aus den Befunden für die künftige Sicherung der Gewässergüte ergeben.
Weitere Informationen zu PFT:
http://www.bmu.bund.de/files/chemikalien/downloads/application/pdf/artikel_perfl...
http://www.umweltbundesamt.de/umid/archiv/umid0405.pdf
http://www.lgl.bayern.de/gesundheit/umweltmedizin/projekt_pfc.htm
Kontakt:
Prof. Dr. Martin Exner und Dr. Harald Färber
Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn
Telefon: 0228/287-5520 oder 287-6864
E-Mail: harald.faerber@ukb.uni-bonn.de
http://www.bmu.bund.de/files/chemikalien/downloads/application/pdf/artikel_perfl... - Weitere Infos zu PFT
http://www.umweltbundesamt.de/umid/archiv/umid0405.pdf - Weitere Infos zu PFT
http://www.lgl.bayern.de/gesundheit/umweltmedizin/projekt_pfc.htm - Weitere Infos zu PFT
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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