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13.06.2006 14:02

Uniklinikum Rostock startet Qualitäts-Offensive

Dr.-Ing. Karl-Heinz Kutz Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Bundesweite Tagung im Juni/ Probephase für neue Fehler-Erfassung

    Das Jahr 2006 steht für das Universitätsklinikum Rostock ganz im Zeichen des Qualitätsmanagements. Im Juni kommen aus der ganzen Bundesrepublik Experten in Sachen Qualitätsmanagement (QM) an Universitätsklinika zusammen, um ab dem 30. Juni 2006 das "9. QM-Forum der Universitätsklinika Deutschlands" in Rostock abzuhalten. Diskutiert werden auf dem QM-Forum die wachsende Bedeutung der Qualitätssicherung in Zeiten knapper Ressourcen, der Effekt der durch die Klinika zu erstellenden Qualitätsberichte und die Wirkung von Systemen zur Erfassung von Beinahe-Zwischenfällen. Ein solches Erfassungssystem wurde jetzt am Rostocker Uniklinikum eingeführt. Ziel ist es, Komplikationen bei der Behandlung von Patienten zu vermeiden, bevor es zu tatsächlichen Zwischenfällen kommt.

    "Der Kommunikation über Qualität, Sicherheit und Leistung in der Medizin kommt gerade in heutiger Zeit ein besonderer Stellenwert zu", sagt Professor Dr. Peter Schuff-Werner, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Rostock. "Die Krankenversorgung soll patientengerecht, dem heutigen Standards entsprechend, aber immer auch wirtschaftlich sein. Über-, Unter- oder gar Fehlversorgung sollen und müssen vermieden werden." Vor welche Probleme sich gerade die komplexen und mit Forschung und Lehre beschäftigten Universitätsklinika angesichts neuer Abrechungssysteme und Arbeitszeitgesetze gestellt sehen, darüber diskutieren Vertreter der Universitätsklinika der Bundesrepublik auf ihrem "9. QM-Forum" in Rostock.

    Zwei Tage lang erörtern unter der Schirmherrschaft des Verbandes deutscher Universitätsklinika QM-Experten aktuelle Anforderungen und Neuerungen der Qualitätssicherung und Möglichkeiten der Erfassung von qualitätsrelevanten Daten. Thema ist auch die Wirkung des neuen Arbeitszeitgesetzes auf die Qualität der Leistungen - in Form von konkreten "Erfahrungsberichten". Ferner werden die Qualitätsberichte diskutiert, zu deren Veröffentlichung die Klinika seit dem vergangenen Jahr verpflichtet sind. Neben den Vorträgen und Diskussionsrunden finden Workshops statt. "Das Bewusstsein für die Notwendigkeit eines leistungsfähigen Qualitätsmanagements an Universitätsklinika ist deutlich gewachsen", sagt Dr. Klaus Dahmen, Referent des Ärztlichen Direktors und Organisator der Rostocker Tagung.

    Dr. Dahmen etabliert derzeit ein Qualitätssicherungssystem am Universitätsklinikum Rostock. "Wir haben gerade ein System zur Erfassung von Beinahe-Zwischenfällen eingeführt", so Dr. Dahmen. Statistisch gesehen kommen auf einen tatsächlichen Zwischenfall mit Patientenschaden in einem Krankenhaus 300 Fehler, die beinahe gemacht wurden, aber vom Mitarbeiter noch rechtzeitig bemerkt wurden, und 30 Fehler, deren negativen Auswirkungen noch abgewendet werden konnten. "Ziel unseres Erfassungssystems ist es, die Beinahe-Fehler zu dokumentieren, auszuwerten und entsprechende Konsequenzen zu ziehen", sagt Dr. Dahmen. Das System, das zu diesem Zweck eingeführt wird, heißt CIRS - Critical Incident Reporting System (Erfassungssystem für kritische Zwischenfälle) - und stammt aus der Schweiz. Es basiert auf Fragebögen, die von den Mitarbeitern des Klinikums anonym ausgefüllt werden. "Kein Mensch ist gefeit vor Fehlern", sagt Dr. Dahmen. "Darum geht es auch nicht um die Frage: Wer ist schuld?, sondern: Wie konnte das passieren?" Etliche Rückmeldungen sind bei Dr. Dahmen bereits eingegangen. Rostock ist eines der ersten Häuser, an denen das System abteilungsübergreifend eingeführt wird. Auf einem gesonderten Workshop werden am 1. Juli die ersten Erfahrungen mit dem System zur Diskussion gestellt.

    Die Referenten des QM-Forums sind neben Patientenvertretern und Professoren, Ärzten, Pflegepersonal der Kliniken auch Vorstände von Uniklinika, ein Mitglied des Gemeinsamen Bundesausschusses, Vorstandsmitglieder privater Krankenhäuser, Vertreter der Krankenkassen und der Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung. Im Vorfeld der Tagung nimmt der wissenschaftliche Beirat des QUK-Programmes eine Jahresauswertung 2005 der Qualitätskennzahlen universitärer Krankenversorgung vor. Parallel zum Forum tagt die Arbeitsgruppe der Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung e.V. (GQMG).

    Ansprechpartner
    Dr. Klaus Dahmen
    Referent des Ärztlichen Direktors
    Universitätsklinikum Rostock (AöR)
    Rembrandtstraße 16/17
    18057 Rostock
    Tel. 0381/4945090


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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