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14.06.2006 12:53

Dt. Ges. f. Innere Medizin: Solidarität mit streikenden Klinikärzten

Medizin - Kommunikation Pressearbeit
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM e.V.) und weiterer Fachgesellschaften zum Streik der Ärzte an deutschen Universitätskliniken

    1. Solidarität mit den streikenden Klinikärzten
    Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin und weitere Fachgesellschaften stehen hinter den berechtigten Forderungen der Klinikärzte.

    2. Hintergrund
    Die Arbeitsbedingungen an deutschen Universitätskliniken haben sich innerhalb der letzten Jahre kontinuierlich verschlechtert:
    - zunehmende Inanspruchnahme der Ärzte für verwaltungstechnische Aufgaben zu Lasten patientenorientierter Tätigkeit;
    - zunehmende Ausweitung der unbezahlten Überstunden bei gleichzeitiger Reduktion des Einkommens;
    - abnehmende Freiräume für Forschung sowie für Fort- und Weiterbildung.

    3. Folgen
    Die Diskrepanz zwischen hoher Leistungsbereitschaft der ärztlichen Mitarbeiter und geringer Anerkennung ist nicht spurlos an der Leistungsfähigkeit deutscher Universitätskliniken vorbeigegangen. Sichtbare Folgen sind heute schon:
    - zurückgehende Einreichung wissenschaftlicher Beiträge bei nationalen und internationalen Kongressen;
    - fehlende Medizinergeneration, die in der Lage wäre, Grundlagenwissen in Innovationen für den Patienten umzusetzen;
    - zunehmender "brain-drain", das heißt Abwerbung der besten Köpfe der wissenschaftlichen Mitarbeiter ins europäische, aber auch ins außereuropäische Ausland. Die Honorierung der ärztlich wissenschaftlichen Tätigkeit übertrifft dort die aktuelle Situation in Deutschland um den Faktor 2 bis 5.

    4. Notwendige Schritte
    Diese Ärzte brauchen eine Vertretung, die diese Probleme kennt und versteht, um in dem derzeitigen Tarifkonflikt Gehör zu bekommen. Wir werden diese junge Ärztegeneration nicht in Deutschland halten und motivieren können, wenn
    - ihnen höhere Arbeitszeiten (42 Stunden) ohne vollen Lohnausgleich angeboten werden,
    - ihre Gehälter bei finanziellen Notlagen der Kliniken um 10 Prozent gekürzt werden können,
    - ihnen die Vorteile anderer Berufsgruppen (Einmalzahlungen, Gehaltsfortzahlungen im Krankheitsfall, Weihnachtsgeld) verweigert werden.

    Zusammenfassung
    Die DGIM sieht mit Sorge die weitere Eskalation der Streikmaßnahmen mit einer essentiellen Bedrohung der Universitätskliniken und der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung und appelliert an alle Beteiligten, unverzüglich zu einer Verhandlungslösung zu gelangen. Die berechtigten Forderungen der Klinikärzte müssen dabei berücksichtigt werden.

    Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)
    Deutsche Gesellschaft für Angiologie (DGA)
    Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)
    Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO)
    Deutsche Gesellschaft für Infektiologie e. V. (DGI)
    Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN)
    Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz und Kreislaufforschung (DGK)
    Deutsche Gesellschaft für Pneumologie (DGP)
    Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
    Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)
    Gesellschaft für Nephrologie (GfN)

    Wiesbaden, Juni 2006

    Ihr Kontakt für Rückfragen:
    Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)
    Pressestelle
    Anna Julia Voormann
    Postfach 30 11 20
    D-70451 Stuttgart
    Tel: 0711 89 31 552
    Fax: 0711 89 31 167
    E-Mail: info@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.dgim.de Homepage der DGIM


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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