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07.12.1999 10:11

Forschungspreis für Kleinwuchs-Studie

Dr. Ellen Katz Kommunikation und Medien
Universitätsklinikum Tübingen

    Pädiatrische Endokrinologie Tübingen zum drittenmal erfolgreich:Defektes Gen verursacht Kleinwuchs - mit Wachstumshormonen behandelbar

    Dr. Gerhard Binder von der Universitäts-Kinderklinik Tübingen erhielt auf der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Endokrinologie * (APE) vom 6.-8.11.1999 in Köln den diesjährigen Jürgen-Bierich-Preis. Der Preis, der
    nach dem verstorbenen ehemaligen Direktor der Tübinger Kinderklinik und Nestor der deutschen Pädiatrischen Endokrinologie** benannt ist, ist mit 10 000 Mark dotiert. Damit wurde zum dritten Mal in Folge der Forschungspreis der Arbeits-gemeinschaft Pädiatrische Endokrinologie an einen Mitarbeiter von Prof. Dr. Michael Ranke, Leiter der Klinischen Sektion für Pädiatrische Endokrinologie am Uniklinikum Tübingen, vergeben.

    Ausgezeichnet wurde der 37jährige Wissenschaftler für seine Arbeit zur Mole-kulargenetik von Wachstumsstörungen. Er konnte nachweisen, dass Kleinwuchs durch das Fehlen des sogenannten SHOX (short stature homeobox) Gens verur-sacht sein kann, welches sich an der Spitze des X- und des Y-Chromosoms be-findet.
    Dieses SHOX-Gen fehlt beim Turner-Syndrom, einer Erkrankung von Mädchen mit Kleinwuchs, denen eines der X-Chromosomen fehlt. Die Mädchen mit Tur-ner-Syndrom werden nur ca. 145 cm groß, im Gegensatz zu gesunden Mädchen, die normalerweise 165 cm groß werden.
    Während das Turner-Syndrom selten ist - nur eines von ca. 2000 Mädchen ist betroffen - konnte Binder zeigen, dass durch ein defektes SHOX-Gen verur-sachter Kleinwuchs rund 20 mal so häufig ist. Binder konnte auch erstmals zei-gen, dass diese Form des Kleinwuchses mit Wachstumshormonen behandelbar ist.

    Frühere Bierich-Preise gingen an PD Dr. Dr. Hartmut Wollmann für Untersu-chungen zur Wachstumsregulation bei extrem kleinen Frühgeborenen und an Dr. Martin Elmlinger für Untersuchungen über Wachstumsfaktoren in der Mutter-milch, welche die Entwicklung des Darmtrakts von Neugeborenen fördern.
    Die neuerliche Preisverleihung unterstreicht, daß die Tübinger Arbeitsgruppe mit jährlich rund 3000 ambulanten Konsultationen wegen Hormon- und Wachstums-störungen nicht nur sehr aktiv in der Patientenversorgung ist, sondern auch be-sonders erfolgreich forscht.

    ** Pädiatrische Endokrinologie = medizinisches Gebiet, welches sich mit Hor-mon- und Wachstumsstörungen im Kindes- und Jugendalter befaßt

    * die APE ist der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie und der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin beigeordnet

    Ansprechpartner für nähere Informationen:

    Universitätsklinikum Tübingen
    Kinderklinik, Sektion für Pädiatrische Endokrinologie
    Prof. Dr. Michael B. Ranke, FRCP (Edinburgh) und Dr. Gerhard Binder
    Tel. 0 70 71 / 29-8 37 95, Fax 0 70 71 / 29-41 57
    email: Michael.Ranke@med.uni-tuebingen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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