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09.12.1999 09:40

Verstärkte Internationalisierung der Technologie

Ina Hormuth Öffentlichkeitsarbeit
HWWA-Institut für Wirtschaftsforschung Hamburg

    Verstärkte Internationalisierung der Technologie

    Das Verhältnis der FuE-Ausgaben zur Industrieproduktion ist in den OECD-Ländern unterschiedlich hoch. Die Abweichungen einzelner Länder von der durchschnittlichen FuE-Intensität sind im wesentlichen auf Unterschiede in der Industriestruktur und in der sektoralen FuE-Intensität zurückzuführen. Gemeinsam ist den führenden Industrieländern, daß die FuE-Intensitäten auf der nationalen Ebene tendenziell sinken, während auf der Unternehmensebene die technologische Internationalisierung weiter voranschreitet. Dabei sind Direktinvestitionen das bedeutendste Vehikel zur Verwertung inländischer Technologie im Ausland. Auch der technologieintensive Außenhandel und der "unsichtbare" internationale Wissenstransfer werden großenteils innerhalb multinationaler Unternehmen abgewickelt. Zu diesen Ergebnissen gelangen Georg Koopmann vom HWWA und Felix Münnich von der London School of Economics in einer gemeinsam durchgeführten Untersuchung zur nationalen und internationalen Technologieentwicklung. die jetzt in der neuesten Ausgabe der englischsprachigen HWWA-Zeitschrift INTERECONOMICS veröffentlicht wurde.

    Immer häufiger führten Direktinvestitionen auch zur Erzeugung neuen Wissens in ausländischen FuE-Einrichtungen. Diese seien in der Mehrzahl bei den produzierenden Tochtergesellschaften der betreffenden Unternehmen angesiedelt, in zunehmendem Maße würden jedoch auch eigenständige FuE-Einheiten im Ausland gegründet. Die Tochtergesellschaften entwickelten über die Anpassung bestehender Produkte und Produktionsverfahren an lokale Verhältnisse hinaus vermehrt neue Produkte für den lokalen, regionalen oder auch globalen Markt, wohingegen die produktionsunabhängigen Laboratorien vorwiegend Grundlagenforschung betrieben und bestrebt seien, ausländische Wissensquellen für das gesamte Unternehmen nutzbar zu machen.

    Außer den unternehmensintensiven FuE-Netzwerken sind technologische Verflechtungen und Allianzen zwischen voneinander unabhängigen Unternehmen im Forschungssektor von wachsender Bedeutung. Die Vor- und Nachteile einer hausinternen Produktentwicklung werden nach den Erkenntnissen der beiden Wirtschaftsforscher im Vergleich zu einer gemeinsamen Produktentwicklung mit anderen Unternehmen und zur Auslagerung technologischer Aktivitäten neu bewertet. In die Verflechtungen würden verstärkt ausländische Zulieferer und Nutzer einbezogen, und bei den Allianzen sei der Internationalisierungsprozeß bereits weit fortgeschritten. Dies gelte insbesondere für Allianzen, an denen europäische Unternehmen beteiligt seien. Dabei hätten neben technologischen Zielen auch marktstrategische Überlegungen erhebliches Gewicht.

    Die politischen Herausforderungen der technologischen Internationalisierung schließen - wie die Autoren betonen - verbesserten Marktzugang, effizienteren Patent- und Wettbewerbsschutz sowie die Förderung der Cluster- und Netzwerkbildung und internationale Kooperation ein. Das Informationstechnologieabkommen der WTO sollte um den Abbau nichttarifärer Handelsschranken erweitert, das WTO-Abkommen über geistige Eigentumsrechte verbessert und der Innovationswettbewerb durch neue multilaterale Regeln gestärkt werden. Von einzelnen Ländern gewährte finanzielle Investitionsanreize übten, wie aus der Studie hervorgeht, keinen wesentlichen Einfluß auf die FuE-Investitionsentscheidung der Unternehmen aus. Die nationale Politik sollte sich vielmehr auf die Qualifizierung immobiler Standortfaktoren konzentrieren und ausländischen Unternehmen den Zugang zu nationalen Technologieprogrammen ermöglichen.

    Hamburg, 08.12.99 Telefon 040 428 34 354


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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