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Wissenschaft
Die laufende Fußballweltmeisterschaft in Deutschland zeigt es sehr deutlich: Der Sport ist in der Lage, ein hoch professionelles Fußballturnier zu veranstalten, von dem Deutschland und die ganze Welt begeistert sind. Der Sport allein wäre allerdings nicht in der Lage etwas Derartiges zu leisten, erst die Zusammenarbeit mit Unternehmen haben die wirtschaftlichen und die organisatorischen Grundlagen für solch eine Großsportveranstaltung geschaffen. Prof. Arnold Hermanns, Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing, an der Universität der Bundeswehr München untersucht als Sponsoringexperte die Entwicklungen der letzten Jahre.
Es sind vor allem die nationalen und internationalen Sponsoren und die nationalen und internationalen Medienunternehmen, die zusammen mit ca. 1,6 Mrd. Euro die Fußball-WM 2006 finanzieren. Dies natürlich nicht aus altruistischen Gründen, die Unternehmen refinanzieren sich vor allem mit der Werbung und sonstigen Kommunikationseinnahmen rund um die Fußballweltmeisterschaft, die ihre Geschäfte wiederum antreiben.
Sport: Massenphänomen und Unterhaltungsmarkt
Worin liegt eine derartige Entwicklung begründet? Der Sport ist ein gesellschaftliches Massenphänomen geworden, er wird aktiv und passiv betrieben, er besitzt einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert und er stellt ein attraktives Angebot für die erlebnisorientierte Freizeitnachfrage dar. So ist es nicht verwunderlich, dass sich aus einem ehemals altruistisch geprägten Sportsystem im Sinne des Turnvaters Jahn zunehmend kommerzielle Unterhaltungsmärkte entwickelt haben, in deren Mittelpunkt die Erbringung und die Vermarktung sportspezifischer Dienstleistungen auf der Basis des Leistungssports steht.
Der Sport selbst hat diese Veränderung durch zwei Entwicklungen unterstützt: Zum einen durch Professionalisierung, hierunter versteht man den Trend zum Berufssportler (z.B. im Fußball, Tennis, Golf) sowie den Trend zu hauptamtlichen Vereins- und Verbandsmanagern und Trainern. Zum anderen durch Kommerzialisierung, dies beinhaltet die Anwendung betriebswirtschaftlicher Prinzipien im Sport und die Einbeziehung des Sports in die Märkte. Gerade die Sportmärkte, in denen Personen und Institutionen des Sports mit Unternehmen auf wirtschaftlicher Basis zusammenarbeiten, haben sich expansiv entwickelt. Dies sind vorrangig die Märkte für Sportveranstaltungen, Sportausrüstungen, Medienrechte, Werbung, Sponsoring und für Merchandising.
Chancen und Risiken des Sportbusiness
Das Sportbusiness bringt neben den vielfältigen Chancen auch Risiken für die Beteiligten mit sich, z.B. nachhaltige sportliche Misserfolge, Einzelsportler haben "außersportliche Affären", erworbene Rechte erweisen sich als ökonomisch nicht tragbar; Teams werden disqualifiziert (Regelverstöße, Manipulation) oder ein sponserndes Unternehmen muss in die Insolvenz.
Das Sportbusiness wird sich weiterentwickeln. Dadurch dürfen jedoch nicht die spezifischen Qualitäten und die eigenständige Entwicklung des Sports beeinträchtigt werden. Sonst würde die individuelle und gesellschaftliche Faszination des Sports und somit seine Relevanz und Attraktivität für die Unternehmen verloren gehen.
http://www.marketing-munich.de - Homepage Prof. Arnold Hermanns
http://www.unibw.de/wow4/marketing/science-de/downloadvortraege/carlvonlindeakad... - Vortrag zum Thema Sportbusiness zum Herunterladen
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Sportwissenschaft, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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