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Wissenschaft
Die neue Ausgabe des "International Journal of Cancer" (IJC), Band 119 (2) beschäftigt sich mit der Frage, warum Tumorzellen zwar im ganzen Körper verstreut werden, aber dennoch nur in bestimmten Organen Tochtergeschwülste bilden können. Weitere Beiträge betreffen die Verbesserung der Sensitivität der so genannten Duktallavage, einer minimal-invasiven Methode zur Brustkrebs-Diagnostik, und mit geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Auswirkung körperlicher Aktivität auf das Darmkrebsrisiko. Die Druckversion des IJC erscheint am 15. Juli 2006.
Montel et al. untersuchten die Wechselwirkung zwischen Tumorzellen und ihrer Umgebung und stellten fest, dass aus dem Primärtumor abgelöste Tumorzellen nur in einer passenden Organumgebung Wurzeln schlagen können. Entscheidend ist, dass das Zellprogramm der Wirtszellen eine Interaktion mit dem eigenen Zellprogramm der Tumorzellen erlaubt. Dies erklärt die hohe Organspezifität der Metastasierung.
Der Stellenwert der Duktallavage für die Früherkennung von Brustkrebs und die Risikobeurteilung wird kontrovers beurteilt. Bei dieser Methode werden Zellen aus den Milchgängen der Brust herausgewaschen und anschließend unter dem Mikroskop beurteilt. Die Sensitivität dieser minimal-invasiven Untersuchung kann laut Zhang et al. durch die zusätzliche Bestimmung von zellulären Biomarkern erheblich verbessert werden.
Regelmäßige körperliche Aktivität scheint das Darmkrebsrisiko zu verringern. Dies lässt sich biologisch auch durchaus plausibel erklären, weil Bewegung den Darmtransit beschleunigt, der Entwicklung einer Insulinresistenz vorbeugt und die Immunfunktionen verbessert. Verwirrend blieb allerdings, warum dieser Effekt bisher nur bei Männern gezeigt werden konnte. Calton et al. werteten die Daten einer prospektiven Studie zur Brustkrebsfrüherkennung aus, in der fast 32.000 postmenopausale Frauen über mehr als 10 Jahre nachbeobachtet worden waren. Sie fanden auch hier keine Korrelation zwischen körperlicher Aktivität und Darmkrebsrisiko bei den Frauen.
Die Artikel sind über folgende DOI's abrufbar (www.doi.org):
Montel et al.: Tumor-stromal interactions reciprocally modulate gene expression patterns during carcinogenesis and metastasis. Published Online: 15 Feb 2006.
DOI: 10.1002/ijc.21757
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112425938/ABSTRACT
Zhang et al.: Biomarker analysis on breast ductal lavage cells in women with and without breast cancer. Published Online: 13 Feb 2006.
DOI: 10.1002/ijc.21854
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112412705/ABSTRACT
Calton et al.: Physical activity and the risk of colon cancer among women: A prospective cohort study (United States). Published Online: 17 Feb 2006.
DOI: 10.1002/ijc.21840
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112438307/ABSTRACT
Weitere Artikel sind unter folgendem Link verfügbar:
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/jissue/112599116
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Sherryl Sundell
Managing Editor
International Journal of Cancer
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 242
69120 Heidelberg
Germany
Tel.: +49 6221 424800
Fax: +49 6221 424809
E-Mail: intjcanc@dkfz.de
Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat die Aufgabe, die Mechanismen der Krebsentstehung systematisch zu untersuchen und Krebsrisikofaktoren zu erfassen. Die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung sollen zu neuen Ansätzen in Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen führen. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V.
http://www.dkfz.de
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/jissue/112599116
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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