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15.12.1999 08:22

Mischwesen der Antike: Ausstellung mit virtueller Galerie

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Ob Sphinx, Kentaur oder Ziegenfisch - zu allen Zeiten und in allen Kulturen hat die Phantasie des Menschen Wesen ersonnen, die es in der Natur nicht gibt. Solchen Mischwesen, seien sie nun aus Tier und Mensch oder aus verschiedenen Tierarten zusammengesetzt, ist eine Sonderausstellung in der Antikenabteilung des Martin-von-Wagner-Museums der Universität Würzburg gewidmet. Dazu soll erstmals eine virtuelle Galerie im Internet entstehen.

    Mit dem Experiment der virtuellen Galerie soll die Interaktivität zwischen Museum und Besuchern eine neue Dimension bekommen: Wer von der Sonderausstellung "Pferdemann und Löwenfrau - Mischwesen der Antike" zu einer eigenen künstlerischen Betätigung angeregt wurde, kann sein Werk per Internet an die virtuelle Galerie schicken:
    http://www.uni-wuerzburg.de/museum/Galerie.html
    Anregungen bietet die Sonderausstellung in der Tat genug: Anhand von rund 60 Exponaten werden Kentauren, Sphingen und andere Tier-Mensch- oder Tier-Tier-Mischwesen gezeigt, welche die Phantasie des Menschen in der Antike erschaffen hat. Da sind zum Beispiel Vasenbilder mit dem stierköpfigen Minotaurus, der auf Grund seines Verlangens nach Menschenopfern in einem Labyrinth gefangen gehalten wird. Zu sehen ist auch der gehörnte Gott Pan, halb Ziegenbock, halb Mensch. Der animalische, triebhafte Gott lebte angeblich als Hirte und Jäger in der Natur und wurde als Schutzgott Athens verehrt.

    Schließlich sind da auch "die griechischsten" aller Mischwesen, die Kentauren. Die lüsternen, für ihre Freveltaten bekannten Mixturen aus Mensch und Pferd waren in klassischer Zeit das Urbild für alle die Zivilisation bedrohenden Mächte: Nur unter äußerster Aufbietung aller Kräfte konnten sie bezwungen werden. Doch auch auf diese wilden Gesellen trifft die Widersprüchlichkeit und Ambivalenz der griechischen Mischwesen zu: Chiron, der weise Erzieher der griechischen Helden, besaß ebenfalls die Gestalt eines Kentauren.

    Ein Teil der Ausstellung trägt den Titel: "Die phantastische Welt des Meeres und der Küste". Hier sind Darstellungen der bösartigen Fischfrau Skylla, des Meermannes Triton und der vogelartigen Sirenen zu sehen. Außerdem sind auf Texttafeln die Mythen einiger Mischwesen niedergeschrieben, zum Beispiel die Geschichte des Ziegenmonsters. Auch dies ist typisch für die Phantasiegestalten der Antike: Die Griechen gaben den Mischwesen eine Geschichte, verwoben diese mit ihren Heldenmythen und schmückten damit die Erzählungen über unbekannte, weit entfernte Länder und das Meer aus.

    Erarbeitet wurde die Sonderausstellung von Dr. Ruth Lindner und Studierenden der Klassischen Archäologie. Die gezeigten Exponate sind zum Großteil Magazinbestände des Wagner-Museums, die der Öffentlichkeit bislang kaum zugänglich waren. Abgerundet wird die Ausstellung durch Leihgaben der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz (Berlin), der Antikensammlungen der Universitäten Kiel und Erlangen sowie des Knauf-Museums Iphofen.

    "Pferdemann und Löwenfrau - Mischwesen der Antike" ist bei freiem Eintritt im Martin-von-Wagner-Museum im Südflügel der Würzburger Residenz bis einschließlich 5. März 2000 zu sehen. Die Öffnungszeiten: dienstags bis samstags von 14.00 bis 17.00 Uhr sowie an folgenden Sonntagen jeweils von 9.30 bis 12.30 Uhr: 19. Dezember, 2., 16. und 30. Januar, 13. und 27. Februar, 5. März. Führungen werden nach Vereinbarung angeboten, T (0931) 31-2288 (Kasse) oder 31-2866 (Sekretariat). Weitere Informationen: Dr. Ruth Lindner, T (0931) 31-2593, E-Mail:
    ruth.lindner@mail.uni-wuerzburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-wuerzburg.de/museum/Galerie.html
    http://www.uni-wuerzburg.de/museum/mischwesen.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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