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06.07.2006 09:14

Feierliche Eröffnung des Gießener Zentrums Östliches Europa (GiZo)

Charlotte Brückner-Ihl Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Regionalwissenschaftliches Zentrum für Forschung und Lehre zum östlichen Europa wird am 14. Juli 2006 offiziell gegründet - Workshop und Feier

    Die interdisziplinäre Forschungs- und Lehrlandschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen erweitert sich und erhält zahlreiche neue Impulse: Das Gießener Zentrum Östliches Europa (GiZo) feiert am 14. Juli 2006 im Beisein des Hessischen Ministers für Wissenschaft und Kunst Udo Corts seine Eröffnung.

    Damit ist die aufwändige konzeptionelle Phase abgeschlossen, und das regionalwissenschaftliche Zentrum für Forschung und Lehre zum östlichen Europa wird offiziell gegründet. Eingeladen sind zahlreiche hochrangige Vertreter aus dem gesamten östlichen Europa, allen voran die Partneruniversitäten der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und die Konsulate der Zielländer des Zentrums.

    Die Fächer Osteuropageschichte, Slavistik und Turkologie widmen sich im Verbund mit den Politik-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften interdisziplinärer Forschung und Lehre zum östlichen Europa. In Kooperation mit dem Herder-Institut in Marburg und Partnerinstitutionen im östlichen Europa stellt sich das Gießener Zentrum dem fächerübergreifenden Dialog zu Gegenwart und Geschichte der Region. Aktuelle Prozesse der europäischen Integration werden genauso erforscht wie die Vergangenheit der Region. Dies spiegelt sich in den interdisziplinären Sektionen des Zentrums wider, die sich zum Beispiel dem Spannungsfeld von Nationalisierung und Internationalisierung im östlichen Europa stellen - Prozesse, die nach dem Zerfall der Großstaatenverbände in dieser Region besonders intensiv sind. Weitere Sektionen widmen sich den Verflechtungen von Slavischem und Türksprachigem, wovon viele ehemalige Sowjetrepubliken, der Balkan und Mittelasien betroffen sind. Auch eine Sektion zu den aktuellen Transformationsprozessen wird ihre Forschungstätigkeit aufnehmen.

    In Kürze wird es einen Zentrumsstudiengang geben, der als interdisziplinärer Master-Studiengang umfassende Osteuropakompetenz vermittelt.

    Es ist ein besonderes Merkmal der Gießener Konzeption, dass die Regionen des gesamten östlichen Europas unter Einschluss der Türkei sowie des türksprachigen Raumes der ehemaligen Sowjetunion im Mittelpunkt von Forschung und Lehre stehen. Dies spiegelt sich auch im Namen des Gießener Zentrums wider: Durch die Bezeichnung der Region als "östliches Europa" wird zum einen die Polysemie (Mehrfachbedeutung) des Begriffs "Osteuropa" umgangen und zum anderen die Forschungsperspektive um die ehemaligen türksprachigen Sowjetrepubliken und um den EU-Beitrittskandidaten Türkei erweitert. Vorausgegangen war die Entscheidung der Landesregierung, kleinere geisteswissenschaftliche Zentren nur noch an einem Standort vorzuhalten. Frankfurt eröffnet ein Zentrum für Ostasienstudien, Marburg ein Zentrum für Orientforschung.

    Durch die Institutionalisierung der Forschung zum östlichen Europa in einem Zentrum sind nun in Gießen die Weichen für einen weiteren Ausbau sowohl der kleineren beteiligten Fächer als auch der Kooperationen gestellt. Das Gießener Zentrum Östliches Europa baut auf der langen Tradition der Osteuropaforschung in ganz verschiedenen Fächern der Justus-Liebig-Universität auf.

    Gründungsworkshop
    Die Vernetzungen und Perspektiven des Zentrums sind Gegenstand des Gründungsworkshops am 14. Juli 2006. Vertreter aller osteuropabezogenen Fächer der JLU werden gemeinsam mit Vertretern des Herder-Instituts Marburg in einer Podiumsdiskussion innovative Forschungsfragen für die nächsten Jahre erörtern.

    Eröffnungsfeier
    Die Eröffnungsfeier des GiZo findet am 14. Juli um 14.30 Uhr statt. Nach einer Begrüßung durch JLU-Präsident Prof. Dr. Stefan Hormuth und einem Grußwort des Wissenschaftsministers Udo Corts wird Prof. Dr. Monika Wingender (Slavistin und Dekanin des Fachbereichs 05 - Sprache, Literatur, Kultur) Ziele, Profil und Perspektiven des Zentrums erläutern. Das musikalische Rahmenprogramm wird mit Beiträgen aus dem östlichen Europa gestaltet. Eine umfangreiche Posterausstellung informiert über die Forschungsaktivitäten zum östlichen Europa an der Justus-Liebig-Universität.

    Termin:
    14. Juli 2006
    Gründungsworkshop: 10 bis 13 Uhr
    Eröffnungsfeier: 14.30 Uhr
    Veranstaltungsort (beide Veranstaltungsteile):
    Hörsaalgebäude der Physik, Hörsaal 02, Heinrich-Buff-Ring 14, 35394 Gießen

    Kontakt:
    Institut für Slavistik
    Prof. Dr. Monika Wingender
    Karl-Glöckner-Straße 21/G
    35394 Gießen
    Telefon: 99-31180
    Fax: 0641 99-31179
    E-Mail: Monika.Wingender@slavistik.uni-giessen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht, Sprache / Literatur, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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