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Wissenschaft
"Initiative Nachrichtenaufklärung" an der Universität Siegen legt Liste von Themen vor, die in den Medien 1999 zu kurz kamen.
Dieses Jahr wurden von der Jury 8 Themen ausgewählt. Das wichtigste vernachlässigte Thema des Jahres 1999 heißt "Die Rolle der NATO im Kosovo. Am Rande des dritten Weltkriegs?" Das Thema wurde ausgewählt, da der stellv. US-Außenminister S. Talbott in einem BBC-Interview (30.08.99) bestätigte, dass der Befehl, die russischen Truppen militärisch an der Besetzung des Flughafens von Pristina zu hindern, eine reale militärische Gefahr darstellte.
Auf den zweiten Platz der Top Acht setzte die Jury das Thema "Die Gefährdung bürgerlicher Rechte durch Rechtsextremismus im Internet". Rechtsextremisten nutzen Informationen aus dem Internet über ihre Gegner und Kritiker, um diese persönlich zu bedrohen und zu verfolgen.
Das Thema "Chinesische Botschaft in Belgrad von der NATO mit Absicht bombardiert?" wurde von der Jury auf den dritten Platz gewählt. Hintergrundberichte zeigen, dass der Raketenangriff der NATO auf die chinesische Botschaft in Belgrad im Mai 1999 auf Anraten der CIA bewußt stattfand, weil die jugoslawische Führung von dort aus Funksignale an die Armee gesendet hätte. Die NATO wollte die Öffentlichkeit von einer "irrtümlichen Bombardierung" überzeugen, um den politischen Schaden, den der Angriff hätte anrichten können, so gering wie möglich zu halten.
Zur Jury der Initiative Nachrichtenaufklärung gehörten der Vorsitzende der Deutschen Journalistenunion (dju) in der IG Medien Hamburg, Jürgen Bischoff, die Leiterin der Evang. Journalistenschule Berlin, Imme de Haen, die Leiterin der Hamburger Journalistenschule Gruner + Jahr/DIE ZEIT, Ingrid Kolb, Prof. Dr. Wolfgang Langenbucher (Wien), Prof. Dr. Dr. Peter Ludes (Siegen), Prof. Dr. Horst Pöttker (Dortmund) und die Dipl.-Soz.wiss. Elvira Claßen.
Im Wintersemester 1999/2000 übernahmen Studierende im Medienstudiengang der Universität Siegen die Recherche-Arbeit. Sie prüften, wie stichhaltig die vorgeschlagenen Themen sind, und ob sie in den Medien tatsächlich zu wenig berücksichtigt wurden.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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